Tiffi erzählt: Ein Tag mit die Paris

Man beachte KamiKatze links oben am Bildrand!

Heute is es gans gans prima gewest und es is noch hell draußen! Kann also noch mehr gans prima werden!

Ja, der Tag ist noch nicht vorbei. Es ist gerade erst Mittag. Magst du erzählen, was wir bis jetzt gemacht haben?

Ja, mags is verzähln! Also  erst sind die Frausen und is aufgestanden. Nein, erst hat die Frausen mis im Bett die Bauch gekrault. Is tu mis da immer extra so auf die Rücken legen. Und is hab die Frausen Bussi gegebt. Dann sind die Frausen und is aus die Bett gesteigt, also die Frausen is gesteigt, is bin runter auf die Boden gespringt. Dann hat die Frausen mis eine Treppe runtergetragt. Das tut die Frausen immer machen, dabei kann is die auch total selber laufen!

Als du das neulich verbotener weise gemacht hast, bist du hinuntergefallen, erinnerst du dich?

Is wahr? Weiß is gar nis! … na ja, die Frausen hat mis dann in die Zimmer gesetzt, da wo alles gans rutschis is und ein roter Flauscheteppich liegen tut und da wo gans viel Wasser aus der Wand kommen tut, wenn die Frausen das will.

Ich habe dich ins Badezimmer gesetzt. Da sind weiße Fliesen, rote hochfloorige Vorleger und wenn ich den Hahn aufdrehe, fließt Wasser ins Waschbecken.

Ja, is wahr, ins Patezimmer hat mis die Frausen gesetzt und is hab gewartet, bis die Frausen zurückkommt. Wenn die Frausen zurückkommt, is nämlis gans prima. Also is immer prima, wenn die Frausen zurückkommen tut, aber wenn is in die Patezimmer bin, is es besonders prima, weil, da kommt die Frausen nis alleine, sondern immer zusammen mit die Fressi! Hab is dann ganz schnell runtergeschluckt, die Fressi – is total lecker gewest!

Ich frage mich, seit wann du den Fisch wieder lecker findest. Noch vor zwei Wochen hast du den Lachs nur sehr gnädigerweise gefressen! Und außerdem bekommst du nur morgens im Badezimmer Futter, nicht grundsätzlich und immer.

Dann hat sis die Frausen das lange Ding in die Mund getan, das Ding, das wo so knurrt. Tut aber nists, die Ding, obwohl es knurren tut, beisst nis!

Meine elektrische Zahnbürste!

Und dann hat die Frausen mis mit die Finger im Maul rumgemacht. Da macht sie son Teil drüber, also über die Finger. Und auf die Teil tut die Frausen son Zeug drauf, son Zeug, das is gans weiß und lecker …

Deine Fingerzahnbürste und deine Zahnpasta mit Rindergeschmack! Tiffi, ich bin mir nicht so sicher, ob die Leute das alles so genau wissen wollen …

Aber du hast gesagt, ich soll verzähln! Also soll is jetzt verzähln oder nis?

Erzähl weiter!

Also… dann hat die Frausen lauter so Anziehsachen an sis dran und über sis drüber gemacht. Is komisch, jeden Tag nimmt die Frausen noch mehr so Anziehsachen und macht die drüber. Die Frausen hat so ein Ding, das steht an die Wand und is gans gans groß. Und da sind so Türn, die sind gruselis. An den Türn, da bin is. Aber nis so wirklis. Aber is kann mis sehen. Und hinter die Türn sind alle die vielen Anziehsachen von die Frausen.

Du meinst meinen Schrank mit den Spiegeltüren! Ja, da ist meine Kleidung drin. Wir haben Herbst, es wird draußen immer kälter! Da zieht man als Mensch verschiedene Kleidungsstücke übereinander!

Warum?

Weil man sonst friert. Menschen haben kein Fell wie du!

Warum?

Das ist eben so!

Warum?

Tiffi, hör auf! Es ist so und basta! Erzähl lieber weiter!

Dann hat die Frausen in dem Fell rumgemacht, dem Fell, das sie auf die Kopf hat. Is nis so viel Fell, nur ein bissi. Die Frausen hat an die Körper kein Fell, nur oben auf die Kopf. Die Herrsen hat an die Körper ein bissi Fell und gans wenig auf die Kopf. Klingts komisch, is aber so!

Ich hab mich frisiert, ok. Und dann? Dann haben wir Paris getroffen, erzähl doch mal, wie das mit Paris war!

Is nis ristis! Du verzählst gans falsch! Da is noch nis die Paris gewest! Zuerst hat sis die Frausen in die andere Zimmer hingesetzt und mit lauter Sachen im Gesicht rumgemacht.

Ich hab mich geschminkt!

Das is immer so langweilig! Da hat die Frausen gar keine Hand mehr, damit sie mis streicheln kann. Da braucht die Frausen alle die beiden Hände selber. Kann die Frausen gar nis Lurchi schmeissen oder Nili oder Hasi oder Brötsen oder …

Lurchi, Nili, Hasi und Brötchen, das sind alles deine Quietschtiere!

Warum sagts du das? Das weiss is doch!

Ja du schon, aber die Leute, die das hier lesen, die wissen das vielleicht nicht!

Tun die nis?

Nein, vermutlich wissen sie das nicht.

Sind die dumm, die Leute!

Tiffi! Die Leute sind nicht dumm. Woher sollen die denn wissen, wer oder was Nili ist? Das können die gar nicht wissen! 

Is weiß es aber!

Ja freilich, du weißt das. Sind ja auch deine Quietschtiere!

Und die Leute tun das nis wissen?

Na ja, jetzt wissen sie es. Aber vielleicht erzählst du einfach mal weiter?

Ja, also … dann hat die Frausen so ein Ding genommt, da drückt die Frausen drauf und dann tut son Tröpfchenzeug rausspritzen und das tut komisch riechen, das juckt immer so in die Nase …

Mein Parfüm!

Und dann hat die Frausen mis noch eine Treppe runtergetragen und mis endlich mein Halsband umgemacht. Und dann sind wir losgelaufen. Nein, stimmt nis, erst hat die Frausen sis noch mehr Anziehsachen drangemacht …

Ich hab meine Jacke und die Schuhe angezogen …

Und dann sind wir zur großen, großen Wiese gegangt …

An die Schlossmauer!

Sag is doch! Wir sind zur großen, großen Wiese gegangt!

Und wie unterscheidest du bitte die „große große Wiese“ an der Schlossmauer von der im Eichgehölz?

Das is die andre große große Wiese!

Und die bei Maria Eich?

Das is die große große Wiese, wo wir nie drübergehen tun, sondern nur außen rum und vorbei!

Ah ja … und die in der Moosschwaige?

Das is gar keine große große Wiese, das is kleine Wiese!

Erzähl einfach weiter!

Also … auf die große große Wiese, da sind gans viele Hunde gewest mit ihre Frausen, und es hat überall ganz toll geriecht. Und da sind gans viele neue Buddllöcher gewest. Wir sind aber nur einmal rundrum gegangt und dann hat die Frausen wieder die Leine an mis drangemacht und wir sind die Weg zurückgelauft. Das is doof gewest, weil wir doch sonst viel viel länger auf die große große Wiese sind und is viel mehr Hunde treffen tu. Aber dann sind wir im Park plötzlis abgebiegt. Da sind wir noch nie gewest. Da sind so Häuser gewest und die Frausen hat ein Tür aufgemacht. Innen drin is der Boden so gewest, dass mein Pfoten weggerutscht sind und in der Nase hat so gebeisst…

Na ja, es roch im Eingangsbereich ziemlich stark nach Putzmittel, das stimmt.

Is hab da gar nis rein gewollt, aber die Frausen hat mis einfach hochgehobt und reingetragt. Wenn die Frausen was will, da kann man nists machen … Und dann hat die Frausen noch ein Tür aufgemacht und dann is da plötzlich die Paris gewest …

Der Paris wohnt da! Und ich hab mit der Vera, das ist Paris Frauchen, ausgemacht, dass wir ihn abholen. Die Vera muss arbeiten, und da darf der Paris nicht mit. 

Ah so! Du hast gewusst, dass da die Paris is? Na ja, die Paris hat dann auch ein Halsband umbekommt und dann sind wir alle drei wieder raus.

Vielleicht magst du kurz erzählen, wer der Paris ist? Die Leute kennen ihn ja nicht!

Warum?

Was warum?

Warum tun die Leute die Paris nis kennen?

Na ja, die Leute haben den Paris ja noch nie gesehen und noch nie getroffen. Die Leute wohnen nicht hier, verstehst du? Erzähl doch einfach, wer der Paris ist!

Also der Paris, das is ein Hund, ein Hund so wie is. Also nis gans so wie is. Also er hat wie is vier Pfoten und ein Nase und ein Schwanz und ein Fell und zwei Augen und zwei Ohren …

Also, die Ohren von Paris sind aber anders als deine! 

Warum?

Na ja, die von Paris hängen herunter! Paris hat Hängeohren!

Is kann meine Ohren auch hängen lassen! Genau wie die Paris!

Ja schon, aber meistens trägst du doch ein Ohr oben und eines unten!

Aber wenn is will, kann is!

Ok, von mir aus, der Paris hat Ohren wie du, erzähl weiter!

Aber der Paris is viel größer als is. Wenn is an sein Popo riechen will oder ihm Bussi geben tu, dann muss is mis auf mein Pfoten hinten stellen, so groß is der. Der Paris, der spielt nis mit mis, also der tut mir nis nachlaufen, wenn is ein ganz prima Stöcksen habe. Auch wenn is es ihm zeige, die Stöksen und so vor ihm rumkau, dann läuft er auch nis hinter mis her. Die Paris is total nett. Der findet immer so Stellen, da wo es gans toll riechen tut und dann lässt er mis da immer mitschnüffeln, die Paris.

Ok, jetzt wissen die Leute, wer Paris ist. Erzählst du weiter?

Also … mit die Paris sind wir dann nochmal zu die großen großen Wiese gegangt. Die Frausen hat gans oft „gudboi“ gesagt, viel mehr als sonst. „Gudboi“ sagt die Frausen immer, wenn is was so mach, wie es die Frausen will. Weiß nich so genau, was is gemacht hab, aber anscheinend hab is gans viel so gemacht, wie die Frausen gewollt hat. Is immer gut, wenn die Frausen zufrieden is, is schön, wenn die Frausen glücklis mit mis is!

Ihr habt das beide ganz toll gemacht, du und Paris! Ihr zwei seid ganz prima zusammen an der Leine gegangen, ganz brav nebeneinander. Ich hab ja noch nie zwei Hunde an der Leine geführt, und ich hab befürchtet, dass es ständig Leinensalat geben wird! Aber ihr zwei habt es mir ganz leicht gemacht! Du bist wirklich ein „good boy“ und Paris auch!

Ja genau, bin is gudboi und die Paris auch! Und auf die großen großen Wiese is es dann total prima gewest. Mis hat die Frausen die Leine abmachen getut, Paris nis, der hat sie dranbehalten müssen.

Na ja, Paris kennt mich ja kaum! Ich wollte nicht riskieren, dass er wegläuft! Da bin ich lieber auf Nummer sicher gegangen, und er musste an der Leine bleiben. Sorry Paris! Aber ihr zwei wart wirklich zwei Musterhunde! Auch als der riesige Hund angestürmt kam, der ganz tief geknurrt und das Fell aufgestellt hat, seid ihr zwei ganz entspannt geblieben. Dabei hat sein Herrchen aus der Ferne  ganz aufgeregt nach ihm gerufen! Ich dachte noch, jetzt gibts eine Beisserei!

Is wahr? Weiß is gar nis! Da is ein Hund gewest, der nis nett war? Echt?

Na ja, er klang nicht gerade freundlich und er sah auch nicht so aus mit seinem gesträubten Fell. Aber du hast mit dem Schwanz gewedelt und bist langsam zu ihm gegangen, das Knurren hat dich gar nicht gestört. Und dann hast du ihm Bussi gegeben, und da hat er dann auch mit dem Schwanz gewedelt und dich und Paris ganz freundlich beschnuppert.

Ach der Hund! Der is doch gans nett gewest! Und als wir dann nach Hause gegangen sind, da is die Paris auch nach Hause gegangt. Also in das zu Hause von die Frausen, die Herrsen und mis. Und jetzt is er da, die Paris. Is eigenlich ok, dass er da is, aber manchmal, da tut er so gans nah zu die Frausen gehn … Is eigenlich ok, aber manchmal macht die Paris sich gans breit und tut mis mit sein großen Nase von die Frausen wegschieben. Is aber doch mein Frausen und nis die Paris seins! Bleibt die jetzt da, die Paris? Also morgen und übermorgen und so?

Nein, der bleibt nur bis heute Abend da. Nachher gehen wir nochmal Gassi und dann bringen wir Paris wieder nach Hause! Aber ich finde es ganz toll, dass du Paris mit mir schmusen lässt!

Wenn die nachher wieder gehen tut, die Paris, dann darf die jetzt auch neben mis bei die Füße von die Frausen liegen, is ok. Der geht aber wirklich wieder, oder?

Versprochen!

Dann is gut!

Arbeitszimmer, 18.38 Uhr

Ja, was war das denn? Als wir Paris gerade nach Hause gebracht haben, da warst du ja richtig traurig?

Trauris? Weiß nis …

Na ja, kaum war die Türe hinter Paris zu, da hast du gewinselt. Und du hast dich auf deinen Popo gesetzt und wolltest nicht weitergehen. Ich hab dich gelockt und dir gut zugeredet, aber du hast dich andauernd umgedreht und alle paar Meter wieder auf deinen Hintern gesetzt! Und das hast du das ganze Stück gemacht, bis wir wieder in den Park eingebogen sind!

Hmm …

Sah schon so aus, als würdest du Paris vermissen!

Na ja, Herrsen is ja auch weggegangt und die Paris is weggegangt …

Herrchen kommt aber nachher wieder, der hat eine Einladung von einem Mitarbeiter.

Mitabeita? Was das?

Na ja, Herrchen geht doch arbeiten. Und da sind andere Menschen, die helfen ihm beim Arbeiten, das sind seine Mitarbeiter. Und einer davon geht weg, und deswegen hat der alle eingeladen, damit sie Abschied feiern.

Der Mitabeita tut auch weggehn?

Ja, der arbeitet ab nächstem Monat woanders.

Der tut weggehn, so wie die Herrsen und wie die Paris?

Na ja, so ähnlich … Aber weißt du was, morgen besucht uns Paris wieder!

Ach, morgen is die Paris wieder da?

Ja.

Wann is morgen?

Morgen ist, wenn du jetzt einmal schläfst und wieder aufwachst.

Das ist prima, dass die Paris morgen kommen tut! Da freu is mis! Da gehn wir dann wieder zur großen großen Wiese, ja?

Ok, wenn du magst, dann machen wir das!