Stell dis vor, liebes Tagebuch, die ganse Tag is heute völlis anders gewest, als wie sonst ein Tag is. Die Andersartigkeit hat schon gleich an die Morgen angefangt, weil, bin is aufgesteht, bevor is wach gewest bin. Bin is total müde gewest, weil, zu die Zeit tu is eigentlis immer heija machen, aber wenn die Frausen und die Herrsen beschließen tun, dass es Zeit is für Aufstehen, dann tu is natürlis nis allein in die Betti drin bleiben, weil, Rudel is Rudel und muss zusammen bleiben. Is aber bissi gans müsterjös gewest, weil, is das mit die Wachwerden nis bloß früher gewest als wie sonst, sondern hab is gehört von die Frausen und die Herrsen, dass in die Nacht ein ganse Stunde von unsre Zeit weggekommt is. Verstehst du, liebes Tagebuch? Die Stunde is zusätzlich zu die gans früh Aufstehen weggekommt, is also noch früher als wie früh gewest! Über die Sache mit die weggekommte Stunde muss is noch in Ruhe nachdenken tun, weil, anscheinend hat sis hier wer reingeschleicht und hat mein Stunde und die von die Frausen und die von die Herrsen gestehlt, wer tut denn so was? Und stell dis vor, liebes Tagebuch, der wer hat sis nis nur reingeschleicht und gestehlt, der hat auch an unsre Uhr rummachen getut, weil, an die Uhr tut man die Stehlung fei gar nis sehen! Also, is tu ja kein Uhr lesen können, aber die Frausen und die Herrsen haben davon gesprecht, dass mit die Uhr und mit die Zeit von die Uhr was nis in Ordnung is. Die haben dabei so lachen getut! Kann is gar nis verstehen, weil, is mis nis zum Lachen, wo doch ein Bestehlung passiert is! Aber hab is erst mal kein Zeit gehabt zum drüber nachdenken, weil, hat mis ja ein ganse Stunde gefehlt, und außerdem hat die Tür klingelingeling machen getut, was die immer tut, wenn wer davor steht und zu uns rein will. Hab is natürlis gleich hinlaufen und kucksen müssen, und stell dis vor, liebes Tagebuch: Da is die Theresa vor die Türe gewest, mein Theresa, die wo die Frausen von die Jolie is, die wo mein allerbeste Hundefreundin is. Bin is gar nis ristis dazu gekommt, mis zum Wundern, wo denn die Jolie is, wenn doch die Theresa da is, weil, hat mis ja Zeit wegen die Stehlung fehlen getut, und außerdem hat mis die Frausen hochgehebt und is zusammen mit die Herrsen und die Theresa rausgegeht. Und dann sind wir alle in die Zauberdings von die Jolie reingesteigt, die wo auf uns warten getut hat, und da drin sind dann auch die Jolie gewest und die Tom, die wo die Herrsen von die Jolie is. Is mein große Rudel also volle Zahl komplett gewest, was gans prima gewest is.
Für Tiffi ist ein Auto ein beseeltes Lebewesen, das er Zauberdings nennt.
Stell dis vor, liebes Tagebuch, die Zauberdings hat uns dann in ein fremde Land gebringt, weit weg von unsre Deutscheland, nämlis in die Reich von die Öster. Weiß is jetzt nis, wer die Öster is oder was, weil, die is nis gekommt, solange wir da gewest sind. Die Reich von die Öster is schon schön, aber gans ehrlis: Unsre Deutschland is mehr schön, und soll is dis sagen warum, liebes Tagebuch? Die Öster tut keine Hunde mögen. Ehrlis, in sein Reich hat die Öster ein Gesetz, die wo alle Hunde verbieten tut, dass die mit ohne Leine rumlaufen. Klingts komisch, is aber so, und is sogar noch mehr komisch: Wenn ein Hund in die Reich von die Öster doch mit ohne Leine rumlaufen tut, muss der ein Korb an sein Maul haben! Stell dis das mal vor, liebes Tagebuch!?! Die Öster is doch bissi ballaballa in sein Kopf!?! Wie soll is denn als ein Hund andre Hunde begrüßen tun und mit den spielen können, wenn is ständis ein Leine um mis drumhaben tu? Und wie soll is bittesön Bussi geben, wenn is ein Korb in mein Gesicht haben tu? Und is kann dis sagen, ein Korb vor die Gesicht is voll gruselis. Hab is mis ristis erschreckst, wie so ein Hund mit Korb dahergekommt is. Tun mis die Hunde in die Reich von die Öster gans arg viel leid! Zum Glück tu is in mein Deutscheland leben, wo keiner Hunde quälen darf, nur weil er ballaballa is.
Aber erst mal is das mit die Leine nis wistis gewest, weil, hat uns die Zauberdings wo hinbringen getut, da wo ein riesige Haus gesteht hat. Is ixtrem spannend gewest, weil, in die riesige Haus sind durch riesige Türen gans viel Hunde rein- und rausgegeht: Große Hunde, gans große Hunde, riesige Hunde, gans riesige Hunde, aber auch mitte Hunde und klein Hunde und gans klein Hunde. Da haben is und die Jolie aber Augen und Ohren und Nase gemacht, das kann is dis sagen, liebes Tagebuch! Überall Hunde und überall Pipi, da hat man gar nis wissen getut, wo man zuerst hinschauen und hinriechen tun soll. Wir sind dann auch in die Haus reingegeht, und was soll is dis sagen, liebes Tagebuch? Da drin sind noch viel mehr Hunde gewest und viel mehr Pipi. Drinnen is ein Mann gewest, der wo sis total für Hunde intrissieren getut hat. Der hat mein Ausweis und die Ausweis von die Jolie anschauen wollen, nur unsre, die von die Frausen und die Herrsen und die Theresa und die Tom hat der nis mal ein bissi sehen gewollt! Is schon schön, wenn man als ein Hund so beachtet werden tut, weil, normal tut sis eigentlis bei Menschen alles um Menschen drehen, und als ein Hund tut man da so mehr an die Rand stehen und mitlaufen. Aber in diese Haus is alles bissi anders gewest, da is nämlich ein Ausstellung für Hunde gewest! Ein ganse Ausstellung nur für Hunde, stell dis das mal vor, liebes Tagebuch! Die Mann hat dann die Frausen und die Herrsen und die Theresa und die Tom ein Bildsen von ein Ferdsen auf ihr Hand gemacht, wahrscheinlich, damit die auch irgendwas haben, wenn schon die ganse Ausstellung nis für sie is.
Es wird für uns ein ewiges Rätsel bleiben, weshalb man auf der Internationalen Hundeausstellung Salzburg ein „little Pony“ auf die Hand gestempelt bekommt …

Also gans ehrlis, liebes Tagebuch: Gibt Dinge, die tun sis megatoll anhören, und wenn man die dann erleben tut, is es gar nis megatoll. Genauso is das mit ein Ausstellung für Hunde. Musst du dis so vorstellen, liebes Tagebuch: Da sind ixtrem viel Hunde in ein gans große Zimmer und die tun warten, dass die Frausen oder die Herrsen sie an ein Leine nimmt und auf so ein Teppich im Kreis rumführt. Da sind dann andre Menschen, die wo auf die Teppich stehen und kucksen, und wenn alle Hunde mit ihr Frausen oder ihr Herrsen vorbeigelauft sind, tun die bestimmen, wer die allerschönste Hund is. Die Hund, die wo die allerschönste is, kriegt ein goldene Vase mit ohne Blume und ein Art von runde Schleifsen. Klingts komisch, is aber so!


Is mis gans unheimelich gewest und hab is schnell wieder gehen wollen, weil, da is ein Krankheit ausgebrochen gewest, die Bürstekrankheit! Ehrlis, is tu die Wahrheit sagen, da sind gans arg viele Frausen und Herrsen gewest, die wo ihr Hund vor sis auf ein Tisch gestellt haben tun und die Fell von ihr Hund so lange mit ein Bürste in Unordnung gebringt haben, bis das total von die Hund abgesteht is und die ausgeseht haben tut, als wie wenn die doppelt so dick sein täte! Hab is voll Angst gekriegt, dass sis mein Frausen und mein Herrsen mit die Bürstekrankheit infizifieren. Hab is auf gar keine Fälle als wandelnde Fellknäuel rumlaufen wollen und ausschauen, wie wenn mein Fell explosioniert sein täte, weil, is peinlis! Für mis und für die Frausen und die Herrsen!

Ehrlis, liebes Tagebuch, die ganse Austellung is gar nis wirklich für Hunde, tut nur so heißen. Welche Hund is schon wistis, ob er schön sein tut? Is kenn keinen! Und welche Hund will ein Vase mit ohne Blume und ein runde Schleifsen? Is kenn keinen! Und welche Hund tut freiwillis in ein Kreis mit sein Frausen oder Herrsen rumlaufen, wenn überall Hunde sind, mit denen er spielen kann? Is kenn keinen!
Sind wir auch wo vorbeigegeht, da sind gans große Hunde gewest, also mindestens mehrere Mal so hoch als wie is und auch breit. Die tun was gans Tolles machen, weil, die tun an ein klein Wagen gebindet werden von ihr Herrsen und dann tun die die klein Wagen so ziehen. Fei mit Menschen drin! Tu is gans großartis finden, weil, tut zeigen, dass die Hunde stark sind! Hab is mit die Jolie vor die Wagen hinsetzen getut wegen Foto. Hat die Herrsen von die große Hunde lachen getut, dabei bin is auch ein Hund, die wo total stark is. Kann is auch so ein Wagen ziehen … also wenn is wollen tu … also zumindest ein bissi ziehen.

Wir als menschliche Besucher haben uns leider auch nicht so richtig wohl gefühlt. Es waren fast ausschließlich Aussteller anwesend, die ziemlich gestresst und unentspannt ihre Hunde herrichteten und von A nach B zerrten. Jedes Interesse der gestylten Models an unseren vierbeinigen „Normalos“ wurde im Keim erstickt, Schnüffeln unerwünscht. Fazit: Wenn es ums Gewinnen geht, verlieren Menschen den Spaß an der Sache aus den Augen und werden humorlos, schade!
Nach die Hundeausstellung, die wo für Menschen is, hab is mis mit mein Rudel die Stadt bissi anschauen getut, die wo da gans nahe dabei gewest is. Heißt Salzburg. Ein Burg hab is geseht, Salz is nis da gewest, egal wo is auch hingeschleckst haben tu. Und is hab fei viel geschleckst! Hab is ja auch gans in Ruhe tun können, weil, is hab ja kein Korb vor die Gesicht haben getut! Bin is ja nis ballaballa und die Frausen und die Herrsen zum Glück auch nis! In Salzburg tut es was geben, das wo berühmt is, was meint, dass das alle ankucksen und haben wollen und das überall sein tut. Is ein Kugel, also ein Art von Kugel, die wo Mots heißen tut. Die Motsartkugel tut in die ganse Salzburg in die Fenster von die Geschäfte rumliegen, hab is keine Ahnung, wozu man die brauchen kann. Is vielleicht ein Art Bällsen zum Spielen?



Dann bin is mit mein große Rudel Gassi gegeht, zuerst mit ohne Leine, weil, hab is und die Jolie gar nis wissen getut, dass das von die Öster total verbietet is und die Frausen und die Herrsen und die Theresa und die Tom auch nis. Wie is um ein Ecke gebiegt bin, is da ein gans große Hund mit sein Frausen gewest. Bin is zu dem hingelauft und wollte is ein Begrüßung machen und Bussi geben, aber die Frausen von die große Hund is total hüsiterisch gewest: Die hat an die Leine von die Hund so gezieht, dass die Hund gar nis ristis mehr Luft hat schnaufen tun können und hat sie zu mein Frausen geschreit, dass die mis an die Leine nehmen soll. Bin is erst mal stehen gebleibt, weil, hüsiterische Menschen sind gefährlis, da muss man aufpassen und tut besser nis nah rangehen! Die Frausen is dann zu mis gekommt, und die Frau hat immer weiter von die Leine geschreit, an die is sollen tu, und andre Menschen rundherum haben sis plötzlis einmischen getut und von die Gesetz von die Öster verzählt, von wegen Leine oder Korb vor Gesicht bei ein Hund.
Tiffi, du hast so recht, bei hysterischen Menschen sollte man besser Abstand halten! Während zuvor von Einheimischen jedes „hallo“ im Vorbeigehen ignoriert wurde, meldeten sich alle sofort lautstark und aggressiv zu Wort, als es darum ging, uns Ausländer zurechtzuweisen von wegen Leinen- und Maulkorbzwang. Liebe Salzburger, herzlichen Dank für euren Hinweis auf Recht und Ordnung, allerdings ist dies im speziellen Fall belanglos und bleibt Besserwisserei: Der einheimische Hund wäre so und so aggressiv auf Tiffi losgegangen und hätte seine Besitzerin mit sich geschleift, völlig unabhängig davon, ob sich Tiffi ihm voschriftsmäßig mit Maulkorb oder wie geschehen gesetzeswidrig ohne genähert hätte!
Weißt du liebes Tagebuch, mir is da was aufgefallt: Nis ein von alle die Hunde, die wo is in die Reich von die Öster getrefft haben tu, hat wissen getut, wie ein höflise und nette Begrüßung von ein Hund zu ein andre Hund geht. Können die auch gar nis, weil, tun die Frausen und die Herrsen von denen immer gleich an die Leine zerren, wenn die ein andre Hund nur sehen und dann tun die Hunde knurren wegen die Aua, die wo die Leinezerren an die Hals macht.
Es war wirklich unübersehbar: Der Leinenzwang führt dazu, dass die Hunde unsozialisiert und sichtlich überfordert im Umgang mit ihresgleichen sind und deshalb das Aggressionspotenzial bei Hund und Halter (hier leider im wahrsten Sinn des Wortes!) auffallend hoch ist. Einheimische Hunde haben wir bei unserem Spaziergang schon von weitem am Knurren und Leinenzerren erkannt. Die Hunde der Touristen, die alle frei liefen (weil man in Österreich anscheinend der Auffassung ist, dass solche „Selbstverständlichkeiten“ wie Leinenzwang nicht extra ausgeschildert werden müssen oder weil das rüde und besserwisserische Zurechtweisen von ahnungslosen Ausländern bei Einheimischen anscheinend ein beliebter Sport ist) kamen dagegen heran, schnüffelten und wollten spielen. Liebe Salzburger, ein Hund, der sich euren angeleinten und mit Maulkorb behangenen Vierbeinern nähert, um an Fang, Ohren und Hintern zu schnüffeln und zum Spiel aufzufordern, ist nicht abartig und bedrohlich, sondern ein stinknormaler, sozialisierter Hund! Hunde machen das eigentlich so, sie interessieren sich für ihre Artgenossen, sie nehmen Kontakt auf und laufen nicht wie die euren als Autisten durch die Lande, aggressiv jedem gegenüber, der es wagt, sich ihnen zu nähern!


Is aber auch mit Leine ein gans prima Gassigehen gewest. Stell dis vor, liebes Tagebuch, da is ein Brücke gewest, also ein Art von Straße, wo unten drunter Wasser is. Und an die Brücke dran is was gewest, heißt „Schloss“. Ein Schloss is ein klein bunt Ding aus Metall, das wo ein Schlüssel haben tut. Und wenn sis zwei Menschen gans dolle liebhaben, dann tun die so ein Schloss nehmen und da ihr Name draufschreiben und die Datum von die Tag, da wo die sis als allererstes getrefft haben tun und dann tun die die Schloss an die Brücke dranmachen und mit die Schlüssel absperren. Und dann, pass auf, liebes Tagebuch, weil, jetzt tut das Beste kommen: Dann tun die die Schlüssel von die Brücke runter in die Wasser schmeißen, weil, ohne Schlüssel tut die Schloss nie mehr nist aufgehen. Is dann ewig und immer zu. Und solange die Schloss zu is, tun die zwei Menschen sis liebhaben. Verstehst du, liebes Tagebuch, immer und ewig! Klingts komisch is aber so. Hat die Frausen und die Therea mis und die Jolie vor die Schlosse hinsetzen lassen, wegen Foto. Hoffentlich tut das auch gilten, auch ohne sperren und schmeißen, weil dann tun wir zwei uns jetzt immer und ewig lieb haben.

Das is, was heute gewest is, liebes Tagebuch. Bussi, Tiffi
