Liebes Tagebuch – wie is mit mein klein Rudel auf große Fahrt gegeht bin

Heute is ein gans besondere Tag gewest, weil, bin is mit mein klein Rudel auf große Fahrt gegeht. Mein klein Rudel, das bin is, die Frausen, die Jolie, die wo mein allerbeste Hundefreundin is und die Theresa, die wo die Frausen von die Jolie is. Auf große Fahrt sind wir gegeht, weil, sind wir alle in die Zauberdings rein und die hat uns dann wohin gebringt, da wo is noch nie nist gewest bin.

Tiffi meint mit Zauberdings unser Auto.

Hat bissi lang brauchen getut, die Zauberdings, bis es da gewest is. Is mis ziemlis langweilis gewest, weil, is bin die einzige gewest, die wo gans allein mit so ein Schnur angebindet hinten gesitzt is. Die Frausen und die Theresa sind nämlis auf so ein Stuhl vorne gesitzt und die Jolie, die is auf die Schoß von die Theresa geliegt. Täte is auch lieber auf die Schoß von die Frausen gesitzt sein, aber is nis gegeht, weil, hat die Frausen nis erlauben getut. Weiß is jetzt nis, warum die Jolie darf und is nis. Is vielleicht darum, weil die Jolie ein Mädsen is und is ein Bub? Auf Schoß sitzen is schon mehr was für Mädsen! Is schade, dass die Jolie nis bei mis hinten gesitzt is, dann täte mis nis langweilis gewest sein. Irgendwann is die Zauberdings dann endlis stehen gebleibt und hat mit sein Knurren aufgehört. Das is dann die Zeichen dafür, dass wir da sind und rausgehen tun. Draußen is es gans prima gewest. Da is ein klein Weg gewest, so mit Bäume und Busche auf beide Seiten und von fast überall hat man durch die Bäume und Busche durchkucksen können und dann hat man so Wasser glitzern geseht. Is fei viel Wasser gewest, ein ganse große Pfütze voll, die wo „Seh“ heißen tut. Is klar, heißt „Seh“, weil man die Seh sehen tut.

Bei herrlichstem Sonnenschein sind wir von Stegen aus am Ammersee entlangspaziert.

Is hab nis gans so viel Seh geseht, weil, hab is auch noch andre wistise Sachen zu tun außer sehen, nämlis mit die Jolie spielen, andre Hunde begrüßen und mit den spielen, rumrennen und vor allem überall dran riechen. Weiß is jetzt nis warum, aber in die letzte Zeit tut es überall so gans intinsiv riechen, auf die Boden und auch in die Luft. Und stell dis vor, liebes Tagebuch, sogar die andre Hunde tun gans arg viel mehr riechen als wie sonst, besonders die Weibsenhunde! Klingts komisch, is aber so! Tut alles so intinsiv riechen, dass mis gans wuschig in mein Kopf is.

Der Frühling hat Einzug gehalten und Tiffi, der das alles zum ersten Mal erlebt, ist wie elektrisiert von all den Gerüchen – denn zum Frühling kommen auch die Frühlingsgefühle, deren Macht Tiffi erstmalig zu spüren bekommt. Im Augenblick kennt Tiffi draußen nur ein Tempo: Vollgas.

Die Weg is immer wieder so abgebrochen gewest, also mit so ein tiefe Graben und da drüber is dann was geliegt, heißt „Brücke“. Ein Brücke braucht man, dass man über die Graben drüberkommt von die ein Seite zu die andre Seite. Ein Brücke sind so Stämme von Bäume, die wo gans eng beieinander liegen tun und auf die tut man dann drauftreten. Is spannend, weil, obwohl die so eng liegen, is da bissi Luft dazwischen, und da kann man durchkucksen in die Graben runter. Muss man bissi Achtung geben, dass man nis mit die Pfoten rutschen tut, weil, die Stämme sind ja so runde Bögen und auf rund tut man viel mehr leicht rutschen wie auf grade. Is bin gans alleine über alle Brücken drübergelauft, die Jolie nis, die hat die Theresa getragt. Hat die Frausen auch versuchen getut, mis zu tragen, aber hab is sie gezeigt, dass das überhaupts nis nötis is, weil, bin is ja ein große Männsenhund, die wo total alleine auf sein Pfoten laufen kann, auch über ein Brücke. Hat die Frausen auch versteht und mis laufen gelasst. Is die Frausen auch gar nis viel andres übrig gebleibt, weil, bin is gans schnell auf die andre Seite von die Graben gelauft und da hab is dann gesteht und auf sie warten getut.

In der Tat: Über die erste Brücke habe ich Tiffi noch getragen, damit er nicht mit seinen Pfötchen in die Spalten rutscht. Als ich die zweite Brücke erreichte, stand Tiffi bereits auf der anderen Seite und wartete ungeduldig auf sein Rudel. Es war putzig anzusehen, wie er über alle anderen Brücken mit schnellen Tippelschrittchen ohne das geringste Zögern oder irgendeine Unsicherheit balancierte.

Bin is mit mein Rudel gans lange gelauft und dann is das Sehwasser plötzlis gans nahe an uns dran gewest. So nahe, dass is und die Jolie mit unsre Pfoten reingesteigt sind. Is gans prima gewest, mit die Pfoten in Sehwasser drin. Und hab is noch was lernen getut: Gassigehn an ein Weg bei ein Seh, wenn die Sonne scheinen tut, hat fei ein Name, heißt „Urlaup“. Hab is gans genau mit mein Ohren hören getut, dass die Frausen gesagt hat, dass das heute als wie Urlaup is. Klingts komisch, is aber so!

Es war wunderschön am See. Sogar die Berge hat man in der Ferne gesehen! Ein richtiger kleiner Kurzurlaub!

Urlaup is gans arg prima, das müssen wir öfter machen tun! Das is, was heute gewest is, liebes Tagebuch. Bussi dein Tiffi


Liebes Tagebuch – wie is an ein Medsenwasser gewest bin, heißt Isa

Heute is ein Tag gewest, die wo gans besonders viel prima gewest sein tut, sozusagen obersuperprima, weil, bin is mit mein große Rudel wo Gassi gegeht, wo is noch nie nist in mein Leben gewest bin. Is so intrissant und spannend, wo lang zu laufen, wo man nis wissen kann, was um die nächste Ecke sein tut! Bin is also mit mein große Rudel gelauft, da wo die Frausen und die Herrsen dazu gehören tun und die Jolie, die wo mein allerbeste Hundefreundin is und die Theresa und die Tom, die wo die Frausen und die Herrsen von die Jolie sind.

Theresa, Tom und Jolie haben uns heute ihren Spazierweg entlang dem Isarufer bei Thalkirchen gezeigt.

Erst sind wir wo lang gelauft, da wo Bäume gesteht sind, solche, die wo nis Blätter, sondern Stacheln haben tun.

Tiffi meint Fichten.

Da hab is was gefindet, was klar is, weil, bin is ein total super Findehund. Is ein Stück von ein Baum gewest, heißt „Dsapfen“. Dsapfen sind prima, weil, kann man mit die viel machen. Kann man dran kauen oder kann man in die Maul rumtragen oder kann man auch die Frausen oder die Herrsen bringen und schmeißen spielen. Die Dsapfe, die wo is gefindet haben tu, is ein lustise Dsapfe gewest, weil hat die Frausen lachen getut und gesagt, dass is ausschaue, wie wenn is ein Sigarre rauchen tu. Damit du die Witz verstehen tust, liebes Tagebuch, musst du wissen: Ein Sigarre is ein Art Sigarette, nur in übergroß.

Die Weg is zuerst grade gewest, aber dann, dann is die Weg gans hoch nach oben in die Himmel gegeht. Also natürlis nis bis gans in die Himmel, weil, die Weg, die wo gans in die Himmel zu die liebe Gott und die Engelein hinreichen tut, die tut man nur finden, wenn man totgesterbt is. Und für Totsterben is heute nis unser Tag gewest! Aber unser Weg is so steil hoch gewest, die hat sis so ristis gegen mis stemmen getut, wie is hochgerennt bin. Und dann is die Weg plötzlis nis mehr nur Weg gewest, weil, wenn ein Weg oben drüber über ein Wasser gehen tut, heißt die Weg „Brücke“. Haben wir alle von oben auf die Wasser gekuckst, die wo gans weit unter uns gefließt is und so geglitzert hat. Stell dis vor, liebes Tagebuch, die Wasser hat sogar ein Name, heißt Isa – is also ein Medsenwasser! Weiß is nis, warum die Menschen ein Wasser mit Name nennen, weil, kann man Wasser ja gar nis rufen als wie zum Beispiel mis. Also, kann man natürlis die Wasser schon rufen, aber is bissi ohne Sinn, weil, tut die Wasser nis kommen. Is aber nis, dass die Wasser nis folgen tut, sondern is, weil die Wasser nis folgen können tut: Hat ja kein Ohren zum Hören und kein Füße zum Laufen! Aber ob mit Sinn oder mit ohne Sinn, die Wasser tut Isa heißen – klingts komisch, is aber so!

Wir sind dann von die Brücke wieder runter gegeht, bis gans nach unten zu die Isawasser. Sind gans viele Stufen gewest, die wo is gans alleine gelauft bin. Unten hat es dann plötzlis ristis spannend riechen getut. Hat nach Tiere geriecht, aber nach kein Tiere, die wo is kennen tu. Tust du dis jetzt vielleicht fragen, liebes Tagebuch, wie is wissen kann, dass die Geruch von Tiere is, wenn is die Tiere nis kennen tu. Kann is dis verraten: Als ein Hund, die wo is bin, weiß is in mein Kopf drin. Is tu ja auch sofort wissen, wenn ein Geruch von ein Mensch in mein Nase is, muss is die Mensch, die wo zu die Geruch gehören tut, ja auch nis persönlis kennen!

Tiffis Nase hat völlig recht: Wir sind am Tierpark entlang gegangen!

Die Tiere, die wo so intrissant riechen tun, hab is nis geseht, obwohl is gans genau gekuckst habe. Aber da is ein Zaun gewest, und da dahinter haben sis die Tiere alle versteckt. Is bissi schade, weil, is täte schon gerne wissen, wie Tiere ausschauen, die so riechen tun. Aber kann man nis alles haben in die Leben.

Und dann hab is noch was geseht, das wo echt bissi ziemlis gruselis gewest is: Bei die Isawasser sind Menschen gesteht um ein Ding herum, da wo Feuer drin gewest is. Hat mis intrissiert, weil, hat total lecker nach Fressi geriecht. Aber dann is mis aufgefallt, dass in die Feuer drin ein ganse Tier gewest is. Hat an ein Stange gesteckt und sis gedreht, aber nis selber, weil, is gans totgesterbt gewest. Is die Stange gewest, die wo die Tier gedreht hat. Bin is lieber gans schnell zu die Frausen gelauft, aber nis wegen die Angst, sondern wegen die Klugheit, weil, Menschen, die wo ein Stange durch Tiere durchstecken und die Tiere dann in ein Feuer braten, die tun sehr gefährlis sein für ein klein Hund als wie mis. Die Tier in die Feuer is nämlis ungefähr gans genau so groß gewest, als wie is.

Die Grillsaison hat begonnen, es war ein Ferkel, dass da über den Flammen geröstet wurde. Der Drehimpuls kam von der Isar, in der ein kleines Wasserrad steckte, das über eine lange Eisenstange mit dem Grill verbunden war.

Und dann hab is doch noch ein Tier getrefft, die wo is in mein Leben noch gar nie nist gesehen haben tu, heißt „Schwan“. Schwan is ein gans große Vögelsen, die wo nur weiße Federn an sis dran haben tut und an die man nis hinriechen darf und nis Bussi geben, weil, tut die Schwan nis mögen. Das tut man merken, weil, wenn die Schwan was nis mögen tut, dann tut die gans böse fauchen. Nis so wie ein Miezekatze, also nis so „chhhhhh“ sondern mehr so „sssssssssss“. Is bin ja ein Hund, die wo höflis is und auch gans toll erahnt, was meint, dass is schon verstehen tu, wenn wer nis gute Laune hat und nis gleich böse bin. Aber is sag dir eines, liebes Tagebuch, die Schwan, die is nis mein Freund, weil, will is keine Freund haben, die wo mis einfach so anfauchen tut.

Tolerant ist ein Wort, dessen Schreibweise ich Tiffi in einer ruhigen Minute mal erklären muß – den Sinn hat er einwandfrei verstanden!

Und dann hat die Frausen auch noch was gefindet: Gans viele Gartenswerke, die wo hinter ein Zaun rumgesteht sind. Dafür, dass die Frausen kein Superfindehund is als wie ich, is die Findung von die Gartenswerke gar nis so übel gewest. Wenn is weiter feste mit die Frausen üben tu, dann tut sie vielleicht eines Tages was ristis Gutes finden, was, das wo man wirklis brauchen kann.

Das is, was heute gewest is, liebes Tagebuch. Bussi, Tiffi

Liebes Tagebuch – wie is Geburtstag gehabt haben tu

Heute is ein Tag gewest, der tut sis rausragen von die andre Tage, die wo es geben tut, weil: Is mein Geburtstag! Geburtstag is die Tag, da wo man aus die Bauch von sein Mama rausgekommt is auf die Welt hier und das tut man feiern, weil, is ja was Schönes, wenn man auf die Welt kommen tut. Also wie is heute morgen mein Augen aufmachen getut habe, hab is gar nis wissen getut, dass is heute auf die Welt gekommt bin. Aber is ja auch klar, kann is nis wissen, weil, bin is ja gans klein und Bebiwauwau gewest, wo mis das mit die auf die Welt kommen passiert is. Außerdem bin is ja gar nis hier in die Deutscheland bei die Frausen auf die Welt gekommt, sondern bei mein Mama in die Schweizland, aber anscheinend giltet das mit mein Geburtstag hier trotzdem! Dass mein Geburtstag is, hat mis die Frausen verratet bei die Kuscheln, die wo wir zwei immer machen, bevor is und sie aufstehen tun. Hat die Frausen nämlis zu mis gesagt, dass is ein Geburtstagshund sein tu und hat mis gratiliert, weil, hab is schaffen getut, dass is heute ein ganse Jahr alt bin. Hab is auch nis wissen getut, dass mit die ganse Jahr, aber hab is prima hinkriegen getut. Ein ganse Jahr is total arg viel alt, bin is mit heute ein große, ristise Hund und überhaupts gar nis mehr Bebiwauwau! Is bissi merkwürdis, weil, die Menschen draußen nachher bei die Gassi gehn, die haben zu mis „süß“ und „niedlis“ sagen getut, genau wie vor mein Geburtstag. Aber vielleicht kann man alles auf einmal sein: Süß UND niedlis UND ristis große Hund, die wo großgewachst is? Die Herrsen is heute auch da gewest und nis in sein Arbeit gegeht, weil, is ja mein feierlicher Geburtstag gewest, die wo ein besondre Tag is.

Genau genommen hat Herrchen Homeoffice gemacht, was mit Tiffis Geburtstag eigentlich nichts zu tun hatte. Aber Tiffi hat insofern recht, dass Herrchen zu Hause gewesen ist.

Die Jolie, die wo mein allerbeste Hundefreundin is, die hat gleich an die Morgen ein Video mit gans viel Gratilisazion für mis schicken getut:

Und mein Swestersen, die wo Leija heißen tut, hat mis auch ein Häppi Börsdai geschickt. Das is ein Geburtstagsgruß in ein fremde Sprache, die wo Englisch heißt und meint „tu is dis alles Liebe und Gute zu dein Geburtstag wünschen“. Is mis aufgefallt, dass die Englischsprache bissi viel mehr wenig Worte haben tut, als wie die Deutschesprache, die wo viel mehr lang is. Is intrissant, oder? Is hab die Leija auch ein Video mit Gratilisazion geschickt, weil, is heute nis nur mein Geburtstag, sondern auch die von die Leija. Stell dis vor, liebes Tagebuch, is und sie, wir sind beide nämlis an die gans gleiche Tag auf die Welt gekommt! Is klar, weil, tun wir ja auch die gans gleiche Mama haben mit die gans gleiche Bauch, wo is und die Leija gans gleichzeitis drin gewest sind! Is man „Dswilling“, wenn man an ein und die gleiche Tag Geburtstag haben tut und gans gleich alt is. Klingts komisch, is aber so! Nach die ganse Gratilierung bin is dann erst Mal Gassi gegeht. Zu die Feier von mein Geburtstag is die ganse große Rudel mit mis gekommt, also die Frausen, die Herrsen, die Jolie und die Theresa und die Tom, die wo die Frausen und die Herrsen von die Jolie sind! Sind wir in ein von mein Walde gegeht, da wo gans viele Bäume sind und überall so prima Geruch sein tut, da wo man hinriechen kann. Is ein gans obersuperprima Geburtstags Gassigehn gewest!

Wieder zu Hause hab is von die Frausen und die Herrsen Geschenke kriegen getut wegen mein Geburtstag. Hab is drei Spieletiere auf einmal bekommt: Die Enti, die wo is mit mein Schnauze nehmen kann, und wenn is mis dann schütteln tu, dann bumst die Enti so gans prima an mein Ohren und an mein Kopf. Die Bohni, die wo so quietschen tut, wenn is reinbeiße. Und die Wurmi, die wo besonders prima is, weil, die tut vorne und hinten quietschen und in die Mitte so rascheln. Hab is gans viel Freude in mis drin gehabt und die Frausen und die Herrsen gans viele Bussi gegebt für so schöne Geschenke.

Und stell dis vor, liebes Tagebuch, als es an die Abend schon bissi dunkel gewest is, hat es an mein Türe klingeln getut. Die Frausen hat aufgemacht, weil, is tu immer noch nis an die Klinke von die Türe hinkommen, obwohl is jetzt ein ganse Jahr alt bin. Is einfach zu hoch oben, muss man vielleicht mindestens zwei Jahr alt sein, dass man da rankommen tut. Muss is noch bissi warten – so lange muss die Frausen die Türe aufmachen, weil, die Frausen is hoch genug und tut gans leicht die Klinke drücken können. Aber is die Frausen ja auch schon gans viel mehr alt, als wie ein Jahr! Und wie die Türe aufgegeht is, da is die Jolie reingekommt und die Theresa und die Tom. Haben wir dann alle zusammen ein „Parti“ gemacht wegen mein Geburtstag. Parti is auch ein Englischwort und meint „Feier“. Is bissi merkwürdis, weil bei „Parti“ und „Feier“ is die Englischsprache und die Deutschesprache gans gleich lang.

Hab is mit die Jolie gans arg prima spielen getut und stell dis vor, liebes Tagebuch, die Jolie hat mis auch ein Geschenk mitgebringt! Das is so obersuperprima gewest, weil, is sogar Papier drumrum gewest, die wo so geraschelt hat! Und die Jolie hat fei sogar auf die Geschenk draufschreiben getut, dass es meins is!

Hab is mein Geschenk auspacken getut und das is gans arg lustis gewest. Und in die Papier drin is dann Fuchsi gewest. Hab is Fuchsi gleich gans arg lieb haben getut, weil, die Fuchsi tut bissi nach mein Jolie riechen!

Bin is ein so glücklis Hund, weil, tu is ein so liebe Freundin als wie die Jolie und die Theresa haben und noch dazu ein so liebe Freund als wie die Tom! Is so schön, wenn man Freunde zum Liebhaben hat! Die Frausen und die Herrsen tut man als ein Hund unbedingt brauchen. Ohne Frausen und Herrsen kann man nis sein als ein Hund. Freunde tut man nis zu die Überleben brauchen als wie die Frausen und die Herrsen. Aber Freunde tun die Überleben viel schöner machen. Und alle kann man lieb haben, die Frausen, die Herrsen und die Freunde. Und Lieb haben is schön. Das is, was heute gewest is, liebes Tagebuch. Schade, dass morgen bei die Aufwachen die Geburtstag vorbei sein tut. Müsste jeden Tag Geburtstag sein, täte prima sein. Bussi, Tiffi

Liebes Tagebuch – wie is Gassi gegeht bin in ein Rudel mit ein Geisthund

Heute is was gewest, das is vorher noch nie nist da gewest. Is bin Gassi gegeht und da hab is mitgenehmt die Jolie, die wo mein allerliebste Hundefreundin is und die Frausen und die Theresa, die wo die Frausen von die Jolie is. Soweit is alles gans normal und wie immer gewest, weil, mit genau diese Rudel tu is gans oft Gassi gehn. Aber dann haben die Frausen und die Theresa mit sis reden getut – is auch gans normal, reden tun die eigentlis immer und ständis. Aber dann hab is was mit mein Ohren gehört: Die Theresa hat von die Niki verzählt, die wo ein Hund is. Is ein Hund, die wo bissi ausschauen tut als wie die Jolie, weil, is von die gans gleiche Rasse. Und dann hab is meine Ohren nis trauen getut, weil, stell dis vor, liebes Tagebuch, hat die Theresa gesagt „mein Niki“. Tust du verstehen, liebes Tagebuch? „Mein Niki“ tut bedeuten, dass die Niki die Hund von die Theresa sein tut, also dass die Theresa die Frausen von die Niki is! Bin is aber gleich gans schnell zu die Jolie gelauft und hab sie fragen getut, ob sie wissen tut, dass die Frausen von sie ein neue Hund hat, die wo Niki heißt und ob die Niki jetzt mit sie bei sie zu Hause wohnen tut und warum die Niki nis mit uns zusammen Gassi geht. Und da hat mis die Jolie erklären getut, dass die Niki kein neue Hund is, sondern ein alte Hund. Ein Hund, die wo früher mal bei sie und die Theresa gewohnt haben tut, nämlis gans genau so lange, bis er totgesterbt is. Und stell dis vor, liebes Tagebuch, die Niki is heute totgesterbt, genau an die heutige Tag, also Jahre früher, aber an die heutige Tag! Und die Jolie hat mis sagen getut, dass unsre Gassirunde die Lieblingsrunde von die Niki gewest is, als die noch nis totgesterbt gewest is. Und wegen die Niki sein Todestag heute, tun wir genau da gehen und an die Niki denken.

Niki war wie Jolie ein Coton de Tuléar und war Theresas allererster Hund. Trotz seiner Herzschwäche hatten Theresa und Niki 12 wunderschöne gemeinsame Jahre zusammen, in denen Niki Theresa beim Erwachsenwerden mit all seiner Hundetreue begleitet hat. An seinem Todestag seine Lieblingsgassirunde in der Moosschwaige zu gehen, begleitet von strahlendem Sonnenschein, hat uns spüren lassen: Die Erinnerung in Liebe überwindet auch die größte räumliche Trennung, den Tod.

Also ehrlis, das muss man mis doch sagen tun, wenn wir Denkgassi gehn für wen machen! Kann is doch sonst nis mitmachen bei die Denken, weil, bin is ja noch gar nis auf die Erde gewest, wo die Niki totgesterbt is und in die Himmel gegeht is! Is schon bissi gruselis: Heute sind wir Gassi gegeht und haben an die Niki gedenkt. Ob is irgendwann da Gassi gehn tu und an die Frausen denken tu, weil die Frausen totgest… Nein, will is nis denken! Tun zwar alle totsterben müssen, Menschen und Tiere, weil, nur so kann man zu die liebe Gott in die Himmel kommen, aber is hier auf die Erde so schön, will is, dass wir alle noch bissi gans lang hier zusammen bleiben tun. Mindestens siebzis dreißis Jahre. Und wenn die rum sind, dann können wir ja alle zusammen totsterben und in die Himmel gehen. Also is tu auf jede Fälle mit die Frausen mitgehen, gans egal wohin, auch in die Himmel!

Und dann haben die Frausen und die Theresa sagen getut, dass die Niki da is, also hier bei uns und mit uns als guter Hundegeist mitgehen tut. Hab is natürlis gleich überall gekuckst, weil, ein Geisthund is intrissant, tu is noch nist kennen! Aber was soll is dis sagen, liebes Tagebuch? Ein Geisthund kann man nis sehen, weil, ein Geisthund kann man nur fühlen tun, so in sis drin. Und so is die gefühlte Nikigeisthund mit uns Gassi gegeht und is da gewest, obwohl er in die Himmel wohnen tut. Klingts komisch, is aber so gewest! Tu is total voll schön finden, dass das mit die Fühlen funzinieren tut, weil, können die Niki und Theresa trotzdem zusammen sein, auch wenn die Niki in die Himmel und die Theresa auf die Erde wohnen tut. Is wistis, weil, wenn man Frausen und Hund is, muss man für immer zusammen sein, gehört so! Das is, was heute gewest is, liebes Tagebuch. Bussi, dein Tiffi


Liebes Tagebuch – wie is ein gans prima gelbe Klapperbüxe gefindet haben tu, die dann verschwindet is

Also heute liebes Tagebuch, is ein Tag gewest, da wo was gans Intrissantes und Spannendes passiert sein tut, und das is so gekommt: Bin is heute mit mein große Rudel Gassi gegeht, also mit die Frausen und die Herrsen und mit die Jolie, die wo mein allerliebste Hundefreundin is und mit die Theresa und die Tom, die wo die Frausen und die Herrsen von die Jolie sind. Stell dis vor, liebes Tagebuch, hat die Tom plötzlis die Rudel Haufen nennen getut und dann haben alle so mit laut reden überlegt, ob unser Rudel ein Haufen oder ein Häufsen sein tut. Haben die gefindet, is schwieris, weil, mis und die Jolie sind Hunde, die wo klein sind, da täten wir also mehr ein Häufsen sein, aber wir tun Gassi gehn mit Menschen, die wo groß sind. Und haben die sis mit Ernst fragen getut, ob gans viele Hunde, die wo klein sind und zusammen Gassi gehn, ob die dann vielleicht doch ein Haufen sind, wegen das, dass sie viele sind, obwohl sie nis groß sind.

Ok, Ironie ist für Hunde nicht nachvollziehbar. So ganz ernst haben wir natürlich nicht darüber diskutiert, ob und wann ein Rudel ein Haufen oder ein Häufchen ist.

Mit Menschen muss man als ein Hund oft bissi gans geduldis sein, weil, Menschen tun zwar ein große Kopf haben, aber die Verstand, die wo in die Kopf drin sein tut, die is nis so klar diffiniert als wie bei ein Hund. Bei ein Hund is gans einfach: Gibt schlaue Hunde, die wo viel Verstand haben, gibt nis so schlaue, die wo nis viel Verstand haben. Is also total klar diffiniert: Verstand is da oder nis. Bei Menschen is alles gans arg viel mehr schwieris, auch die Sache mit die Verstand, weil, die is mal bissi mehr da und mal bissi wenis. Tust du mis verstehen, liebes Tagebuch? Bei Hunde is einer schlau und einer nis, sind also zwei Hunde. Bei Mensch is die ein und die gleiche Mensch mal schlau und mal nis! Klingts komisch, is aber so! Will is jetzt mal total klar stellen für die Tom und für alle und für ein und die alle Mal: Ein Rudel is ein Rudel und nis ein Haufen, weil, in ein Rudel is Ordnung, tut Regeln geben, an die wo sis alle halten tun müssen und alle, die wo dazu gehören tun, haben ihr Platz und ein Aufgabe, die wo nur sie tun. Haufen is, was Menschen machen, wenn viele von denen ohne Hunde zusammen rumlaufen tun: Alle tun, was denen grade einfällt, und nachrennen tun die dem, der zufällis vorne is.

Bin is aber gans arg viel froh, dass die Tom heute in mein Rudel dabei gewest is, weil, bei die Tom hab is was finden getut, das wo superprimamega gewest is: Ein gelbe Klapperbüxe. Weiß is jetzt nis, wo die Tom so ein feine superprimamega Klapperbüxe so plötzlis mitten in die Wald hergenehmt haben tut, aber is ja auch egal, weil, is nur wistis, dass die Tom die Klapperbüxe gehabt haben tut. Is doch klar, weil, täte die Tom die Klapperbüxe nis gehabt haben tun, dann täte is sie nis finden hätte können!

Tom hat die gelbe Plastikbox mit Ahoibrausestückchen darin hervorgezogen, um mit dem Klappern Jolie und Tiffi dazu zu bringen, für ein Foto in die gleiche Richtung zu schauen. Als er die Dose nach dem „Shooting“ Tiffi zum Spaß hinhielt, war der völlig fasziniert und schleppte sie mit einer Hingabe und Ausdauer durch den Wald, die er in dieser Konsequenz noch für kein Stöckchen aufgebracht hat!

Is hab die Jolie mein Findeklapperbüxe natürlis auch vor ihr Augen geführt, weil, is tu die Jolie lieb haben und tu is alle superprimamega Sachen, die wo is finden tu bissi mit sie teilen. Tut sie auch bissi riechen dran dürfen und kauen, das is ok, wenn man Freunde sein tut. Die Klapperbüxe hat die Jolie aber nis wirklis intrissant gefindet, hat sie nur gans bissi angekuckst.

Is mis auch recht gewest, weil, so hab is mein Klapperbüxe für mis allein haben gekonnt, gans mit ohne schlechte Gewissen! Is auch gut so gewest, weil: Is die Büxe bissi nis so groß gewest, als dass wie is und die Jolie beide gleichzeitis dran kauen und ziehen täten können wie bei viele Stöcksen. Da täte is warten müssen, wenn die Jolie die Büxe in ihr Maul hat und sie täte warten müssen bei mis umgekehrt. Warten und nur kucksen is aber bissi langweilis. Is also gans arg praktisch gewest, dass die Klapperbüxe nur für mis alleine intrissant gewest is. Hab is mis intinsif mit die Klapperbüxe beschäftigen getut, hab is sie gekaut und getragt und mit mein Pfoten gehaltet. Aber natürlis hab is irgendwann mis auch mit andre Sachen beschäftigen tun müssen, weil, in ein Wald sind gans arg viel Stellen und Orte und Sachen, die wo man alle genau ankucksen muss. Hab is mein Klapperbüxe nur kurz hingelegt und aus die Augen gelasst und stell dis vor, liebes Tagebuch: Is die Klapperbüxe verschwindet, einfach so. Als is wieder da hingekommt bin, wo is sie gelasst hab, is sie weg gewest. Hab is natürlis gesucht nach ein Spur von sie, is aber nists da gewest. Is schon bissi trauris, weil, eigentlis hab is die feine Klapperbüxe mit zu mis nach Hause nehmen gewollt. Na ja, kann man nists machen, weg is weg. Tut was Neues kommen oder vielleicht tu is ja noch so ein Klapperbüxe finden?

Das schönste Spielzeug ist halt immer das, das gar keines ist! Sorry Tiffi, die Dose gehört nun mal Tom, und dem habe ich sie auch zurückgegeben, als du sie kurzzeitig am Wegrand liegen gelassen hast!

Is tu in jede Fall die Tom gans genau in mein Augen behalten, weil, bei die Tom hat sis die Klapperbüxe zuerst zeigen getut! Das is, was heute gewest is, liebes Tagebuch. Bussi, Tiffi

Is tu über was nachdenken, heißt Wallendienstag

Heute is ein Tag, die wo bissi anders is, als andre Tage, weil, hat ein besondre Name, heißt „Wallendienstag“. Die „Wallen“ vor die Dienstag is bissi verwunderbar, weil, normal tun Tage einfach ohne was davor heißen: Gibt Montag, gibt Dienstag, gibt Mittwoch, gibt Donnerstag, gibt Freitag, gibt Samstag und gibt Sonntag und alle zusammen gibt ein Woche. Sind schon andre Tage mit ein Name daher gekommt, aber sind immer Namen gewest, die wo nis vor ein Wochenname davor gesteht haben. Klingst komisch, is aber so gewest! Is tu dis vielleicht ein Beispiel geben, liebes Tagebuch, damit du mis verstehen tust: Also, da is die Tag gewest, hat Weihnachten geheißt und is an ein Montag gekommt. Tust du verstehen, was is meinen tu? Oder die Sülwesta, die wo auch an ein Montag gewest is. Oder die kinesisische Sülwesta von die letzte Woche, die wo nis an ein Montag sondern an ein Dienstag passiert is. Sind alles Tage, die wo Namen haben tun und ein Wochentag sind, die wo auch ein Name für sis haben tut. Die Wallendienstag is bissi anders, weil, da is die „Wallen“ vor die Dienstag geklebt und überhaupts is heute nis Dienstag, sondern is Donnerstag. Bin is total gans sicher! Wie is das möglis, dass an ein Donnerstag Dienstag sein kann, mit oder ohne „Wallen“? Und was tut bitteschön „Wallen“ überhaupts sein? Hab is noch nie nist hören getut die Wort. Weißt du was, liebes Tagebuch? Is geh jetzt zu die Frausen und tu mal fragen, weil, will is jetzt verstehen!

Stell dis vor, liebes Tagebuch, jetzt tu is alles gans genau wissen und verstehen! Also, hör mis zu, weil, is tu dir das jetzt erklären! Heute is nis Wallendienstag, also überhaupts nis, weder „Wallen“ noch „Dienstag“ – hast du nämlis total falsch versteht. Hab is dis ja vorhin schon sagen getut, dass heute nis Dienstag, sondern Donnerstag sein tut! Heute is Walentins-Tag, tust du das kapieren? Walentins is die Name von ein Männsenmensch, die wo vor gans lange Zeit, also mindestens siebzis dreißis hundert Jahren gelebt haben tut. Die Walentins is ein netter Männsenmensch gewest, die wo gans fest geglaubt haben tut, dass die liebe Gott in die Himmel oben is. An die liebe Gott glauben is aber damals total verbietet gewest, nämlis von Leuten, die wo Römer geheißt haben. Die Römer haben nämlis ihre eigne liebe Gott haben getut, sogar gans viele Gotte. Und wenn die Römer wohin gekommt sind, dann haben die befehlt, dass alle Menschen und Tiere ab jetzt gleich nur noch an Römergotte glauben tun dürfen. Die Walentins is aber gans mutis gewest und hat sis die liebe Gott nis verbieten gelasst und hat einfach weiter an die liebe Gott glauben getut. Und da sind die Römer böse auf die Walentins gewest und haben ihn totgesterbt, was gans arg gemein is, von die Römer! Die Walentins is jetzt bei die liebe Gott und is heilis und hier auf die Erde tun wir an die Walentins denken an die Tag von die Walentins, also die Walentinstag, die wo heute is. Gibt was, heißt „Brauch“ und tut meinen, dass an die Walentinstag alle, die wo sis lieb haben, sis was schenken tun. Die Herrsen hat die Frausen ein rote Blume geschenkt. Weiß is nis, ob die Frausen die gebraucht haben tut, aber vermutlis schon, weil, heißt ja Brauch. Und kann man die Blume ja schon zu was brauchen, weil, kann man sie ankucksen tun. Und weißt du, liebes Tagebuch, warum die Menschen sis Blumen an die Walentinstag schenken tun? Is schon! Weil nämlis die heilise Walentins in sein Garten Blumen gehabt haben tut, also bevor in die Römer totgesterbt haben und wenn ein Mann und ein Frau, die wo sis lieb gehabt haben tun an die Garten vorbeigelauft sind, dann hat die liebe Walentins denen ein Blume schenken getut!

Ok, ganz so einfach ist das mit dem Valentinstag dann doch nicht: Da sich dem heiligen Valentinus nicht nur ein, sondern gleich drei Heilige gleichen Namens zuordnen lassen, ist der Tag des Heiligen Valentinus seit 1969 aus dem römischen Generalkalender gestrichen, wird also von der katholischen Kirche offiziell nicht mehr gefeiert. Und eingeführt wurde dieser Tag von der katholischen Kirche wohl, um das unchristliche Brauchtum der Verehrung von Juno am 14.02 in christliche Bahnen zu lenken. Aber das ist ein wenig zu komplex für einen kleinen Hund! Da ist die Legende vom gärtnernden Bischof Valentin, der Blumen an vorbeigehende Liebespaare verschenkte, doch viel positiver und romantischer!

Ein Frage tut jetzt für mis aber bleiben: Wo um alles in die Welt soll is ein Blume für die Jolie herkriegen, die wo mein allerliebste Hundefreundin is? Die tu is nachher nämlis bei die Gassi gehn treffen und die will bestimmts ein Blume von mis haben wegen die Walentinstag, weil, tu is die Jolie ja lieb haben und sie mis. Tun aber draußen keine Blumen sein wegen die Winter und kaufen geht auch nis, weil, hab is kein Geld! Hast dus gut, liebes Tagebuch, dass du kein Freundin hast, die wo du lieb haben tust, weil, die Sache mit die Blume is total schwieris! Is glaub, is tu die Jolie ein Stöcksen schenken, is ja ein bissi wie Blume, nur ohne bunt. Und überhaupts kann man Stöcksen viel mehr brauchen als Blume, weil, kann man werfen und spielen und kauen und auch ankucksen! Stöcksen is also viel mehr Brauch als Blume! So tu is das machen, kriegt die Jolie Stöcksen von mis und tut sis bestimmt total freuen!

Liebes Tagebuch – wie ich mit mein Jolie in die Mitte von lauter Misteln einfach glücklis gewest bin

Verreisen is ja gans nett und schön, aber bei mis zu Hause is es einfach am allerschönsten. Das tut daran liegen, dass irgendwie alles da is, wo es hingehören tut: Die Fressi, die Bettsen, alles is an sein ristise Platz und nis irgendwo. Und draußen, wenn is Gassi geh, da tut es zwar immer neu riechen, aber die Wege tun da sein, wo sie immer sind. Is schön, wenn man sis drauf verlassen können tut, dass was da is, wo es sein soll, und is ein prima Gefühl in einem drin, wenn man genau wissen tut, wo was is. Aber am aller-, allerschönsten an die Zuhause tun zwei Sachen sein: Is muss bei die Gassi gehn nis nur an die olle Leine sein, sondern is darf für mis selber laufen und is kann in die Rudel mit mein Jolie gehen, die wo mein allerbeste Hundefreundin is. Is hab die Jolie gans arg viel vermissen getut in die Holleland, das is mis heute so ristis klar gewest, wo is mein Jolie wiedergetrefft haben tu. Und wie is heute bei die Gassi gehn mit mein Jolie so in die Mitte von lauter Mistel gesteht bin, die wo irgendwer von die Bäume abschneidet hat und in Haufen auf die Boden gelegt haben tut, da is in mis plötzlis soviel Glück drin gewest, dass das irgendwie raus gemusst hat: Hab is die Jolie an ihr Ohr gezupft und ihr gans gans leise sagen getut, dass is sie lieb hab. Einfach so. Und die Jolie, die hat mis an mein Ohr gezupft und mis gesagt, dass sie mis auch lieb haben tut. Einfach so.

Bin is aber fei gans arg froh gewest, weil, täte ja echt blöd sein, wenn is die Jolie lieb haben tu, aber sie mis nis oder die Jolie mis und is sie nis! Da täte man gar nists machen tun können, weil, Liebhaben kann man nis zwingen, nis bei sis und nis bei die anderen. Liebhaben is oder is nis und fertis. Is so ein gans arg große Glück, dass das bei mis und die Jolie so gut zusammenpassen tut und die Liebhaben bei uns beide da sein tut. Das is, was heute gewest is, liebes Tagebuch. Bussi, Tiffi

In einem Meer aus Mistelzweigen konnten Jolie und Tiffi vor lauter Wiedersehensfreude fast nicht still halten. Als Mensch kann man nur staunen, wie unkompliziert und einfach Liebhaben sein kann!


Liebes Tagebuch – wie is Windmülvögelsen geseht hab, die wo keine gewest sind mit ohne Flügel

Kann man sis nur bissi wundern, wenn man ein klein Hund is, was alles geben tut auf die Welt. Hat mis die Frausen verzählt, dass wir heute wo hingehen tun, wo was is, heißt Windmüle und tut Flügel haben. Hab is bei mis so gedenkt „prima“, weil, tu is Vögelsen ganz arg viel gern haben. Vögelsen tun zwar nis ristis spielen, weil, wenn man zu ihn hinlaufen tut, tun die mit ihr Flügel so klappern und wegfliegen, aber mag is die trotzdem leiden. Is lustis, wenn die in die Himmel hoch fliegen. Hab is mis also auf die Windmülvögelsen mit ihr Flügeln freuen getut. Zu die Windmühlvögelsen tut man hinkommen mit ein gans arg viel große Zauberdings.

Ein Auto bezeichnet Tiffi als „Zauberdings“. In diesem Fall meint er den Linienbus, der uns zur Zaanse Schanz gebracht hat.

Is so groß gewest, dass is, die Frausen und die Herrsen da reingegeht sind, also so ristis in die Stehen gegeht mit Kopf oben, nis eingezieht! Die Zauberdings, die wo zu mis, die Frausen und die Herrsen gehören tut, is gans arg viel mehr klein, in die tun die Frausen und die Herrsen so reinkrabbeln müssen, weil, is die Decke so niedris, dass man als Mensch nur drin sitzen, aber nis stehen können tut. Tut vielleicht daran liegen, dass unser Zauberdings noch nis viel alt is. Is noch Bebi und bissi klein. Aber wenn unser Zauberdings sis auch so auswachsen tut, muss es ein neues Haus kriegen, weil, da wo es jetzt wohnen tut, is dann bissi viel zu klein.

Völlig richtig, ein Bus würde nicht in unsere Einzelgarage hineinpassen. Gut, dass man Autos „ausgewachsen“ kauft.

Bin nis nur is, die Frausen und die Herrsen in die Zauberdings reingegeht, sind gans viel Menschen mit uns gekommt, die wo is gar nis gekennt haben tu. Aber is ok gewest, weil, haben wir alle gans prima Platz im Innern drin von die Zauberdings haben getut. Is hab auf die Schoß von die Frausen gesitzt und durch die Riesenfenster rausgekuckst – hab is die beste Platz von alle haben getut. Und dann sind wir wo angekommt und ausgesteigt. Is gans prima da gewest, weil, is so Gras auf die Boden gewachst und sind Bäume da gewest. Bin is mit die Frausen und die Herrsen endlis wieder ristis Gassi gegeht, weil, nur mit Steine auf die Boden und Häuser überall is nis ristis Gassi gehn.

Da sind zwar auch Häuser gewest, aber nis viele. Sind bissi klein Häuschen gewest, mehr so Bebihäuschen, die wo nis mit Steine, sondern mit Holz gemacht sein tun. Klingts komisch, is aber so gewest! Weiß is gans genau, weil, hab is dran geriecht, is Holz von Baum gewest, gans sicher! Tun bestimmt noch wachsen und groß werden, die Häuschen, weil, Bäume, die wo auch aus Holz gemacht sind, tun ja auch von klein zu groß wachsen. In ein klein Häuschen drin is was gewest, heißt „Klopf“ und is ein Schuh, die wo aus Holz is. Tut so heißen, weil, wenn die Menschen damit rumlaufen, tut das so „klopf, klopf, klopf“ machen.

Tiffi meint Clogs – wobei er mit der Ethymologie vom Lautmalerischen her recht hat.

Is tu ja Klopfeschuhe doof finden, weil, klingst, wie wenn wer an ein Tür klopfen tut. Bin is ein Hund, muss is melden, wenn wer an ein Tür klopfen tut, is mein Aufgabe. Is schon bissi ein Problem, wenn man Meldehund is und gehen mit Schuhe gans gleich klingen tut, als wie an Türe klopfen! Sind gans viel Klopfeschuhe da gewest, mindestens siebzis dreißis hundert Stück, so von die Boden bis zu die Decke hoch und an die Decke auch noch. Klingts komisch, is aber so gewest!

Die Frausen und die Herrsen haben die Klopfeschuhe voll gut leiden können und haben sis welche an ihr Füße gezieht.

Hab is mitmachen getut, hab is mis blaue Klopfeschuhe mit Punkte drauf aussuchen getut.

Und für die Jolie, die wo mein allerliebste Hundefreundin is, sind die gans gleiche Klopfeschuhe da gewest als wie meine, nur mit rosa. Aber is die Jolie nis da gewest, weil, is die Jolie nis mit uns in die Holleland gekommt, sondern is in die Deutscheland gebleibt. Hat mis die Jolie schon bissi arg viel fehlen getut in die Moment, weil, wären wir ein Paar gewest: Is mit blau, die Jolie mit rosa. Ohne die Jolie bin is gans ungepaart gewest mit nur paar Klopfeschuhe.

Und dann is die Moment gekommt, da wo is gedenkt hab, jetzt tuts 13 schlagen, weil, kann nis wahr sein: Sind wir vor ein Haus gesteht, da wo ein gans große Schirm drangemacht gewest is, die wo sis gedreht haben tut. Is bissi kaputt gewest, die Schirm, sind so Stücke rausgereißt gewest – wahrscheinlis wegen die dauernde Drehen. Und stell dis vor, liebes Tagebuch, was die Frausen da zu mis gesagt haben tut! Sagt die: „Schau Tiffi, das ist eine Windmühle. Ist die nicht toll? Hörst mal, was die Flügel für ein Geräusch machen!“

Da is mis gedämmert, dass is was in mein Kopf bissi nis so ristis versteht hab: Ein Windmüle is kein Vögelsen, und die Windmülflügel is kein kaputte Schirm und is zum Drehen und nis zum Fliegen da. Klingts komisch, is aber so. Bin is mit die Frausen und die Herrsen in ein Windmüle reingegeht, die wo „Katze“ geheißt hat.

Wir haben eine der Windmühlen von innen besichtigt. „De Kaat“ war wohl ursprünglich eine Olivenölmühle, ehe auf Farbpigmente umgestellt wurde.

Hat die Frausen total lustis gefindet, dass is als ein Hund in ein Katze reinspazieren tu. Is Menschenwitz, Menschen sind halt bissi leicht zu unterhalten. In die Windmüle drin is bissi gruselis, da tuts so knacksen und poltern, und gans große Räder tun sis drehen. Bin is froh gewest, dass mis die Frausen in die Arm gehaltet hat. Aber hab is fei kein Angst haben getut, liebes Tagebuch, nur damit du weißt! Is mis nur bissi unheimlis gewest, ohne Angst, weil, bin is kein Bebihund mehr, der wo Angst haben tut – schon gar nist in ein Katze!

Die Frausen und die Herrsen sind von die viele Windmüle, die wo rumgesteht sind, total fasiniziert gewest, weil, die tun schon gans lange da sein und tun immer noch gleich ausschauen. Hat die Frausen gesagt, sie tut ein Bild von mis mit die Windmülen machen und die Foto kann die Frausen dann ausschauen lassen, als wie wenn is mit die Windmülen in ein gans alte Zeit gewest bin. Also so, wie wenn is früher gewest bin, nis jetzt, obwohl is ja jetzt wesen sein tu. Klingts komisch, is aber so! Wenn die Frausen sagt, dass sie was können tut, kann sies auch.

Klar kann Frauchen das!

Und dann hab is noch ein neue Freund getrefft. Is ein Tier, die wo „Schaf“ heißt. Is und die Schaf haben uns gleich prima versteht, haben wir uns Nasenbussi gegebt. Nur die doofe Zaun is total in die Weg gesteht, weil, haben wir nis ristis spielen gekonnt. Aber tu is die Schaf trotzdem lieb haben!

Und als es dann dunkel gewest is, hat mis, die Frausen und die Herrsen ein Fliegzeug zurück nach die Deutscheland gebringt. Eigentlis hat die Raphi Bruda an die Fliegzeugplatz da sein gewollt zum uns nach Hause bringen, weil, die Fliegzeug tut nis bis zu uns gehen. Aber irgendwie war bei die Raphi Bruda ein Schraube nis ristis und sind wir mit ein Zauberdings heimgefahrt, die wo „Taxi“ heißt.

Mein Bruder Raphael wollte uns vom Flughafen abholen, kam aber nicht weit, weil er sich eine Schraube in den Reifen gefahren hatte. Zum Glück ist nichts Schlimmeres passiert, aber bis er den Reifen gewechselt hatte, waren wir schon zu Hause.

Das is, was heute gewest is, liebes Tagebuch. Bussi, Tiffi

Liebes Tagebuch – wie is drei Trachen geseht haben tu

Heute is die Tag gewest, wegen die is, die Frausen und die Herrsen überhaupts von unsere Deutscheland hier nach Holleland gekommt sind. Die Tag tut ein Name haben, heißt „kinesisische Neujahr“ und is bissi wie bei uns daheim die Sülwesta. An die Tag tut die neue Jahr kommen. Aber nis für mis, die Frausen und die Herrsen und alle die, die wo bei uns daheim leben tun, weil, für uns is die neue Jahr ja schon mit die Sülwesta gekommt. Heute is die neue Jahr für die kinesisische Menschen und die kinesisische Tiere gekommt. Bin is bissi verwirrt, weil, tun Fragen in mein Kopf sein mit ohne Antwort: Wieso tun in die Holleland nis Holleländer leben sondern Kinesisischländer? Und weil is und die Frausen und die Herrsen ja heute hier gewest sind, is die kinesisische Neujahr auch zu uns gekommt. Tu is jetzt ein kinesisische Hund sein?

Aber is tu vielleicht besser die Reihe nach verzählen, weil, die kinesisische neue Jahr is bissi später heute gekommt, is schon dunkel gewest. Zuerst bin is mit die Frausen und die Herrsen rumgelauft und hab Seitsiing machen getut.

Tiffi meint Sightseeing.

Seitsiing is ein Wort aus die Fremde, weil, is nis deutsch, sondern tut aus die Amerikaland kommen und tut bedeuten: Wenn man wo is, wo man nis zu Hause is, dann tut man rumlaufen bis man was finden tut, was intrissant is und das tut man dann ankucksen. Weiß is jetzt nis so gans genau, was die Frausen und die Herrsen gekuckst haben tun, weil, bin is bissi beschäftigt gewest mit mein intrissante Seitsiing, also so an Mülleimer riechen und an so Ecken, wo andre Hunde Pipi gemacht haben tun und an die Boden.

Und dann hat die Jim mein Freund werden getut und auch die von die Frausen und die Herrsen, und das is so gekommt: Da is ein Laden gewest und in die Laden drin is die Jim gewest, weil, die Laden is die Jim seiner gewest. Die Jim is ein gans viel nette Männsenmensch und die Jim tut Dieseiner sein, hat die Frausen sagen getut.

Jim Boer ist Designer und betreibt seinen fröhlich bunten, skurrilen, wunderbaren Laden „de Kunstboer“ in der Prinsengracht 270.

Weiß is jetzt nis so genau, warum die Jim Dieseiner is, aber is tu mal vermuten, das is darum, weil all die Sachen in die Laden innen drin die Jim gehören tun, also die seine sind. Und die Jim tut in sein Laden fei gans viele Sachen haben: So Anziehsachen und so siebzis dreißis Taschen, die wo groß und klein sind und alle mögliche Zeug, da wo viele bunte Farbe dran is.

Und überall sind so Bilder von Tiere drauf: Gibt Hunde und Miezekatzen, gibt Bambi, die wo ein klein Bebireh is und gibt klein Häschen und Füchse und Einhörner. Tut man alles für Geld kaufen können, wenn man will. Die Frausen hat gewillt und hat ein Jacke mitgenehmt und zwei Kleidsen, da wo gans viel Köpfe von Tiere drauf sein tun. Und stell dis vor, liebes Tagebuch, die Jim tut mis so gern haben und so schön und niedlis finden, dass er vielleicht auch ein Bild von mis und mein Kopf auf sein Sachen draufmachen tun will. Dann können Leute in die Laden von die Jim kommen und mis und mein Kopf kaufen. Klingst komisch, is aber so. Is ok für mis, weil, is ja nur ein Bild von mein Kopf, mein ristise Kopf tu is behalten – is wistis, weil, mit ohne Kopf kann man nis leben, da tut man totsterben.

Die Jim is auch total schlau in sein Kopf, weil, die Frausen hat ein Frage haben getut, da wo die Jim die Antwort drauf gewusst haben tut. Die Frausen is nämlis aufgefallt, dass überall in die Läden in die ganse Amsterdam so Figuren und Bilder sind, da wo weiße Häschen drauf sein tun. Hat die Frausen nis versteht, was die ganse Häschen mit die Amsterdam zu tun haben. Aber die Jim, die tut das wissen und jetzt weiß is das auch und bin so schlau als wie die Jim: Da is mal ein Mann gewest, die wo die dicke Bruna geheißt hat und in die Holleland leben getut hat.

Tiffi spricht von Dick Bruna, dem niederländischen Zeichner.

Die dicke Bruna hat die Häschen malen getut, so mit ein Stift und hat die Neintje genennt, weil, in die Holleland tut die Kaninchen Koneintje heißen. Die Häschen, die wo anscheinend gar kein Häschen is, sondern ein Kaninchen, hat dann total berühmt werden getut auf die ganse Welt, weil, hat die Häschenkaninchen alle Menschen gans viel gut gefallen getut. Und die dicke Bruna hat zusammen mit sein Häschenkaninchen berühmt werden getut und drum tun in die Holleland überall die Häschenkaninchen von die dicke Bruna sein.

Das hat sich Tiffi gut gemerkt, allerdings ist „Neintje“ zwar vom akustischen Eindruck richtig, schreibt sich aber „nijntje“ von niederländisch „konnijntje“ = Kaninchen. Nienchen bzw. Miffy, wie das Kaninchen bei uns in Deutschland hieß, ist mir aus meiner Kindheit vertraut – aufgrund des Aussehens hielt ich es allerdings für ein japanisches Wesen und konnte mir deshalb nicht erklären, weshalb mir aus allen Geschäften in Amsterdam diese Kaninchen entgegenhüpften.

Und wie es dann draußen dunkel gewest is, is die kinesisische neue Jahr gekommt, auf die große Platz vor die Hotel, in die wir grade wohnen tun. Is aber nis alleine gekommt, sondern mit drei Tiere, die wo Trache heißen tun. Ein Trache is ein Tier, die wo bissi schwieris is zu erzählen. Is mit die Trache wie mit die Chihuahua und die Dogge, die wo gans verschieden aussehen tun, aber sind beide Hunde. Sind drei Trache da gewest, zwei weiße, die wo bissi klein und dick gewest sind und eine, die wo rot gewest is und gans arg viel lang und dünn.

Die weiße Trache haben bissi ausgeschaut als wie Riesenhunde, die rote mehr als wie ein gigantische Wurm mit gans arg viel Füße dran. Hab is noch nie nis bis jetzt ein Tier geseht, die wo so viel Füße an sis dran hat haben getut. Vor die rote Trache is ein Mensch gelauft, die wo vermutlis die Herrsen von die Trache gewest is. Die Mensch hat ein gans große Lutscher in sein Hände getragt hat, so groß, als wie er selber hoch gewest is und die hat er die Trache vor sein Maul hingehaltet. Is glaub, hat die Tracheherrsen darum machen getut, damit die Trache brav is und folgen tut – is tu auch folgen, wenn is von die Frausen Leckerli kriegen tu. Is aber gans fies gewest, weil, immer wenn die Trache die Lutscherleckerli hat fressen wollen, hat die Mensch die einfach weggezieht. Darf man nis machen, weil, wenn die Trache kapieren tut, dass die Leckerli nie nist seine sind, dann tut er nis mehr folgen und brav sein, sondern sauer und böse. Wenn man Leckerli hinhaltet, muss man die Leckerli auch geben, sonst is nis ristis. Hat mis die arme Trache gans arg leid getut, dass er so ein gemeine Herrsen haben tut.

Eigentlis haben alle Leute verzählt, dass auch noch ein Schwein kommen tut. Aber is kein Schwein gekommt, hab is gans genau gekuckst: Sind die drei Trache da gewest und sonst kein Schwein.

Ok, das mit dem Jahr des Schweines, das nach chinesischem Kalender am 05.02.2019 begonnen hat, hat Tiffi offensichtlich nicht verstanden.

Aber was andres is gekommt, nämlis ein gans arg viel laute scheußlise Krach. Hat schrecklis Bumbum machen getut, hat mis überhaupts nist gefallt. Hat in mein Ohren weh getut, obwohl die Frausen mit mis gans weit weg gegangt is und mit ihr Hände mein Ohren zugehaltet hat. Und gestinkt hat die Bumbumkrach, liebes Tagebuch, kannst du dis gar nis vorstellen wie. Is ein ganse Stinkewolke gewest, die wo überall gewest is, hat man gar nis ristis kucksen gekonnt vor lauter Stinkewolke.

Beim Anblick der meterlangen Kracherschnüre war mir klar, dass diese Art von Feuerspektakel nichts für Hundeohren ist. Als die Lunte gezündet wurde, habe ich mich mit Tiffi in die Hotellobby zurückgezogen.

Das ist, was heute gewest is, liebes Tagebuch. Bussi, Tiffi

Liebes Tagebuch – wie is bei die Esemwerft gewest bin

Heute bin is mit die Frausen und die Herrsen mit ein Schiff gefahrt. Ein Schiff is bissi wie ein Zauberdings, nur gans arg viel mehr groß und tut nis auf die Boden sein, sondern in die Wasser schwimmen.

Tiffi nennt ein Auto „Zauberdings“.

Hier in die Amsterdam is Schiff mehr praktisch als wie Zauberdings, weil, egal wo man hinlaufen tut, ständis is da Wasser. Zauberdinger tun nis Wasser mögen. Also Regenwasser is ok, aber Wasser, die wo so als Fluss oder als See gesammelt is, da tun Zauberdinger nis reinfahren, da tut man Schiff brauchen. Die Frausen hat mis verzählt, gibt sogar Schiffs, die wo die Zauberdinger helfen, über die Wasser drüber zu kommen. Sind gans große Schiffs und da tun die Zauberdinger drauffahren. Die Schiffs tun dann mit die Zauberdinger durch die Wasser schwimmen und wenn die Wasser aus is, dann tun die Zauberdinger wieder runter von die Schiffs gehen und alleine weiterfahren. Die Schiff, da wo is und die Frausen und die Herrsen mit gefahren sind, hat aber kein Zauberdinger mitgenehmt, obwohl die Schiff gans arg viel groß gewest is. Hat nur Menschen mitgenehmt und Fahrräder und mis. Von Fahrräder tuts hier in die Amsterdam fei unglaublis gans arg viel geben, so viele als wie is noch nie nist irgendwo geseht haben tu. In die München, da wo is herkommen tu, tuts auch Fahrräder geben, aber bissi viel mehr wenis davon und das is gut so. Fahrrad is gefährlis für mis, weil, bin is ein klein Hund. Also nis klein als wie Bebihund, weil, bin is schon gans groß, sondern klein als wie in die Vergleich zu andre Arten von Hunde, die wo mehr groß sein tun: Zum Beispiel ein Dogge. Is tu ein Hund sein, die wo gans nah an die Boden is, weil, sind mein Beine bissi nis so lang als wie bei ein Dogge. Mensch auf Fahrrad tut viel weiter oben sein als mis und kann passieren, dass die Fahrradmensch über mis drüber kucksen tut und auf mis drauffährt. Is nis gut, weil, tut mis Aua machen.

Die Schiff hat mis, die Frausen und die Herrsen an ein Ort gebringt, heißt Esemwerft.

Tiffi meint die NDSM-Werft, zu der wir gefahren sind.

Hab is heute erfahrt, dass ein Werft ein Platz is, wo Schiffs gebaut werden tun. Tu is in mein Kopf nis verstehen, warum die Werft Werft heißt und nis Schifft. Klingts komisch, is aber so. Bei die Werft hat gar niemand was werfen getut und Schiffs sind da auch nis gewest, weil, is die Esemwerft schon gans viel alt und verlasst. Sind alle Schiffs weggefahrt. Jetzt tun da nur gans arg viel große Häuser mit ohne Fenster sein und die wo innen drin gans leer sind. Tut keiner da drin wohnen.

Das Gelände der ehemaligen NDSM Werft, die 1984 bankrott ging, ist heute ein Areal, auf dem sich verschiedene Künstler mit ihren Ateliers eingerichtet haben.

Und überall tun so Sachen sein, heißt „Kunst“. Kunst is, wenn wo was is, was man nis gebrauchen können tut, aber intrissant is. Aber nis alles, was intrissant sein tut, is Kunst. Pipi von andre Hund is intrissant, aber nis Kunst – und Pipi auf Kunst machen is übrigens total verbietet. Kunst is glaub is mehr was für Menschen, weil, is tu ehrlis gesagt nis verstehen, wo da die Kunst is, wenn is davor stehen tu. Für mis is das ein rote Pferd, die wo nis lebendis is und rumsteht – is aber Kunst.

Und das da is bissi bunte Wand, praktisch für Pipi machen – is aber Kunst.

Das da is in mein Augen ein Zauberdings, die wo bissi kaputt sein tut – is aber Kunst.

Und da hab is gedenkt: Bin is auf ein Stein. Is aber auch Kunst, irgendwie.

Kann man in sein Leben nis alles verstehen tun und is tu halt Kunst nis verstehen. Aber is nis so wistis, glaub is, weil, mis is egal und die Kunst auch – tun wir uns nis stören.

Wer kann schon von sich behaupten, er würde Kunst verstehen, wo sie doch heutzutage mehr denn je im Auge des Betrachters liegt!

Und dann is in die Amsterdam hier noch was anders als wie bei mis zu Hause in die München: Hier tuts nach was überall riechen, heißt Tschoint. Tut ausschauen als wie ein Sigarette, aber riecht anders. Tschoint rauchen is in die Deutscheland total verbietet, das weiß is von die Frausen, is il egal. Tu is nis gans verstehen in mein Kopf drin, weil wenn die Tschoint doch egal sein tut, warum is dann verbietet? Ob das vielleicht mit die „il“ vor die egal zusammenhängen tut? In die Holleland is aber erlaubt und kann man die Tschoint in ein Kaffeeladen kaufen – und gibt fei gans arg viel Kaffeeläden in die Amsterdam.

Das is, was heute gewest is, liebes Tagebuch. Bussi, Tiffi