Liebes Tagebuch – wie is Windmülvögelsen geseht hab, die wo keine gewest sind mit ohne Flügel

Kann man sis nur bissi wundern, wenn man ein klein Hund is, was alles geben tut auf die Welt. Hat mis die Frausen verzählt, dass wir heute wo hingehen tun, wo was is, heißt Windmüle und tut Flügel haben. Hab is bei mis so gedenkt „prima“, weil, tu is Vögelsen ganz arg viel gern haben. Vögelsen tun zwar nis ristis spielen, weil, wenn man zu ihn hinlaufen tut, tun die mit ihr Flügel so klappern und wegfliegen, aber mag is die trotzdem leiden. Is lustis, wenn die in die Himmel hoch fliegen. Hab is mis also auf die Windmülvögelsen mit ihr Flügeln freuen getut. Zu die Windmühlvögelsen tut man hinkommen mit ein gans arg viel große Zauberdings.

Ein Auto bezeichnet Tiffi als „Zauberdings“. In diesem Fall meint er den Linienbus, der uns zur Zaanse Schanz gebracht hat.

Is so groß gewest, dass is, die Frausen und die Herrsen da reingegeht sind, also so ristis in die Stehen gegeht mit Kopf oben, nis eingezieht! Die Zauberdings, die wo zu mis, die Frausen und die Herrsen gehören tut, is gans arg viel mehr klein, in die tun die Frausen und die Herrsen so reinkrabbeln müssen, weil, is die Decke so niedris, dass man als Mensch nur drin sitzen, aber nis stehen können tut. Tut vielleicht daran liegen, dass unser Zauberdings noch nis viel alt is. Is noch Bebi und bissi klein. Aber wenn unser Zauberdings sis auch so auswachsen tut, muss es ein neues Haus kriegen, weil, da wo es jetzt wohnen tut, is dann bissi viel zu klein.

Völlig richtig, ein Bus würde nicht in unsere Einzelgarage hineinpassen. Gut, dass man Autos „ausgewachsen“ kauft.

Bin nis nur is, die Frausen und die Herrsen in die Zauberdings reingegeht, sind gans viel Menschen mit uns gekommt, die wo is gar nis gekennt haben tu. Aber is ok gewest, weil, haben wir alle gans prima Platz im Innern drin von die Zauberdings haben getut. Is hab auf die Schoß von die Frausen gesitzt und durch die Riesenfenster rausgekuckst – hab is die beste Platz von alle haben getut. Und dann sind wir wo angekommt und ausgesteigt. Is gans prima da gewest, weil, is so Gras auf die Boden gewachst und sind Bäume da gewest. Bin is mit die Frausen und die Herrsen endlis wieder ristis Gassi gegeht, weil, nur mit Steine auf die Boden und Häuser überall is nis ristis Gassi gehn.

Da sind zwar auch Häuser gewest, aber nis viele. Sind bissi klein Häuschen gewest, mehr so Bebihäuschen, die wo nis mit Steine, sondern mit Holz gemacht sein tun. Klingts komisch, is aber so gewest! Weiß is gans genau, weil, hab is dran geriecht, is Holz von Baum gewest, gans sicher! Tun bestimmt noch wachsen und groß werden, die Häuschen, weil, Bäume, die wo auch aus Holz gemacht sind, tun ja auch von klein zu groß wachsen. In ein klein Häuschen drin is was gewest, heißt „Klopf“ und is ein Schuh, die wo aus Holz is. Tut so heißen, weil, wenn die Menschen damit rumlaufen, tut das so „klopf, klopf, klopf“ machen.

Tiffi meint Clogs – wobei er mit der Ethymologie vom Lautmalerischen her recht hat.

Is tu ja Klopfeschuhe doof finden, weil, klingst, wie wenn wer an ein Tür klopfen tut. Bin is ein Hund, muss is melden, wenn wer an ein Tür klopfen tut, is mein Aufgabe. Is schon bissi ein Problem, wenn man Meldehund is und gehen mit Schuhe gans gleich klingen tut, als wie an Türe klopfen! Sind gans viel Klopfeschuhe da gewest, mindestens siebzis dreißis hundert Stück, so von die Boden bis zu die Decke hoch und an die Decke auch noch. Klingts komisch, is aber so gewest!

Die Frausen und die Herrsen haben die Klopfeschuhe voll gut leiden können und haben sis welche an ihr Füße gezieht.

Hab is mitmachen getut, hab is mis blaue Klopfeschuhe mit Punkte drauf aussuchen getut.

Und für die Jolie, die wo mein allerliebste Hundefreundin is, sind die gans gleiche Klopfeschuhe da gewest als wie meine, nur mit rosa. Aber is die Jolie nis da gewest, weil, is die Jolie nis mit uns in die Holleland gekommt, sondern is in die Deutscheland gebleibt. Hat mis die Jolie schon bissi arg viel fehlen getut in die Moment, weil, wären wir ein Paar gewest: Is mit blau, die Jolie mit rosa. Ohne die Jolie bin is gans ungepaart gewest mit nur paar Klopfeschuhe.

Und dann is die Moment gekommt, da wo is gedenkt hab, jetzt tuts 13 schlagen, weil, kann nis wahr sein: Sind wir vor ein Haus gesteht, da wo ein gans große Schirm drangemacht gewest is, die wo sis gedreht haben tut. Is bissi kaputt gewest, die Schirm, sind so Stücke rausgereißt gewest – wahrscheinlis wegen die dauernde Drehen. Und stell dis vor, liebes Tagebuch, was die Frausen da zu mis gesagt haben tut! Sagt die: „Schau Tiffi, das ist eine Windmühle. Ist die nicht toll? Hörst mal, was die Flügel für ein Geräusch machen!“

Da is mis gedämmert, dass is was in mein Kopf bissi nis so ristis versteht hab: Ein Windmüle is kein Vögelsen, und die Windmülflügel is kein kaputte Schirm und is zum Drehen und nis zum Fliegen da. Klingts komisch, is aber so. Bin is mit die Frausen und die Herrsen in ein Windmüle reingegeht, die wo „Katze“ geheißt hat.

Wir haben eine der Windmühlen von innen besichtigt. „De Kaat“ war wohl ursprünglich eine Olivenölmühle, ehe auf Farbpigmente umgestellt wurde.

Hat die Frausen total lustis gefindet, dass is als ein Hund in ein Katze reinspazieren tu. Is Menschenwitz, Menschen sind halt bissi leicht zu unterhalten. In die Windmüle drin is bissi gruselis, da tuts so knacksen und poltern, und gans große Räder tun sis drehen. Bin is froh gewest, dass mis die Frausen in die Arm gehaltet hat. Aber hab is fei kein Angst haben getut, liebes Tagebuch, nur damit du weißt! Is mis nur bissi unheimlis gewest, ohne Angst, weil, bin is kein Bebihund mehr, der wo Angst haben tut – schon gar nist in ein Katze!

Die Frausen und die Herrsen sind von die viele Windmüle, die wo rumgesteht sind, total fasiniziert gewest, weil, die tun schon gans lange da sein und tun immer noch gleich ausschauen. Hat die Frausen gesagt, sie tut ein Bild von mis mit die Windmülen machen und die Foto kann die Frausen dann ausschauen lassen, als wie wenn is mit die Windmülen in ein gans alte Zeit gewest bin. Also so, wie wenn is früher gewest bin, nis jetzt, obwohl is ja jetzt wesen sein tu. Klingts komisch, is aber so! Wenn die Frausen sagt, dass sie was können tut, kann sies auch.

Klar kann Frauchen das!

Und dann hab is noch ein neue Freund getrefft. Is ein Tier, die wo „Schaf“ heißt. Is und die Schaf haben uns gleich prima versteht, haben wir uns Nasenbussi gegebt. Nur die doofe Zaun is total in die Weg gesteht, weil, haben wir nis ristis spielen gekonnt. Aber tu is die Schaf trotzdem lieb haben!

Und als es dann dunkel gewest is, hat mis, die Frausen und die Herrsen ein Fliegzeug zurück nach die Deutscheland gebringt. Eigentlis hat die Raphi Bruda an die Fliegzeugplatz da sein gewollt zum uns nach Hause bringen, weil, die Fliegzeug tut nis bis zu uns gehen. Aber irgendwie war bei die Raphi Bruda ein Schraube nis ristis und sind wir mit ein Zauberdings heimgefahrt, die wo „Taxi“ heißt.

Mein Bruder Raphael wollte uns vom Flughafen abholen, kam aber nicht weit, weil er sich eine Schraube in den Reifen gefahren hatte. Zum Glück ist nichts Schlimmeres passiert, aber bis er den Reifen gewechselt hatte, waren wir schon zu Hause.

Das is, was heute gewest is, liebes Tagebuch. Bussi, Tiffi