Is so lustis gewest heute, weil, hab is mit die Frausen ein gans neue Spiel gefindet, die wo gans viel arg Spaß machen tut. Für die Spiel tut man brauchen: Mis, die Frausen, die Schnee, die wo auf die Boden liegen muss, ein Berg und ein Tüte. Ein Berg is, wenn die Boden draußen so schief nach unten gehen tut – is man bissi langsam, wenn man auf ein Berg rauflaufen tut und is man bissi gans schnell, wenn man von ein Berg runterlaufen tut. Klingts komisch, is aber so! Is schon dunkel draußen gewest heute, weil, is, die Frausen und die Herrsen tun zwei Mal Gassi gehn: Einmal, da wos draußen hell sein tut und einmal da wos draußen dunkel sein tut. Mit die Dunkelheit is so ein Sache, die wo bissi müsterjös is, weil, is draußen mal mehr lang dunkel und mal weniger.
Verständlich, dass der Jahreszeitenwechsel und die Zeitumstellung für einen kleinen Hund mysteriös erscheinen! Die Zeitumstellung ist ja selbst für unsereinen rätselhaft.
Weiß is nis, wer das bestimmen tut, wanns dunkel und wanns hell is und wie lang – is vermutlis die liebe Gott, weil, die liebe Gott tut ja alles auf die Welt und die Himmel bestimmen. Weiß is jetzt nis, warum die liebe Gott das nis so macht, dass es immer gleich viel hell und dunkel is. Aber bestimmt hat sis die liebe Gott was dabei gedenkt, so wie’s jetzt is. Gibt ja auch Hunde, die wo bissi groß sind und Hunde, die wo bissi klein sind, sind auch nis alle gleich. Is vielleicht bissi langweilis für die liebe Gott, wenn er von die Himmel auf die Erde kuckst und alles is gans gleich. Hat er darum alles bissi verschieden gemacht: Große und kleine Hunde, mal mehr Helliskeit und mal mehr Dunkelheit. Bin is jetzt nis sicher, ob man für die Spiel, die wo is und die Frausen gefindet haben tun, ob man da die Dunkelheit braucht. Weiß is nis, ob die Spiel auch bei Licht funktionieren tut, weil, haben is und die Frausen nis ausprobiert.
Tiffi hat ein feines Gespür, die Dunkelheit gehört insofern zum Spiel, als dass sich tagsüber auf dem Schlittenberg Kinder mit deren Eltern tummeln. Und insbesondere letztere haben wenig Verständnis, dass eine erwachsene Frau auf einer Tüte sitzend den Berg hinunterrutschen möchte, während ein kleiner Hund ihr bellend nachjagt … schade eigentlich, denn so verpassen sie diesen kuriosen Anblick!
Is und die Frausen sind also Gassi gegeht und draußen is es dunkel gewest und hat gans viel Schnee auf die Boden geliegt. Is so viel Schnee gewest, dass is manchmal so hupfen gemusst hab, weil, is mis die Schnee fast bis zu die Ohren gesteht. Wenn is so gehupft bin, hat mis die Frausen „Schneehase“ genennt. Schneehase sein is auch ein lustise Spiel! Die Herrsen is auch mit mis und die Frausen mitgegeht und die Herrsen hat die Tüte getragt. Tüte is ein Ding, da wo man Sachen rein tut und die Frausen hat in die Tüte ein Handtuch von mis reingepackt. Und dann sind wir zu die Berg gekommt, weil, die Berg is immer da, wenn wir genau da Gassi gehn. Und dann hat die Frausen die Tüte auf die Boden gelegt und hat sis draufsetzen getut. Hab is mis schon bissi gewundert, weil, normal tut sis die Frausen nis auf die Boden draußen setzen. Nis mit und nis ohne Tüte. Und dann hat die Frausen die Füße so hoch gemacht und is die ganse Berg runtergerutscht – auf ihr Popo auf die Tüte! Bin is hinterhergelauft, so schnell als wie is gekonnt hab und am Ende von die Berg hab is die Frausen eingeholt. Die Frausen hat auf die Boden geliegt und gans viel gelacht und is hab gebellt und is gans prima gewest.
Das war so unglaublich skurril: Schon als Kind bin ich diesen Schlittenberg auf einer mit Schnee gefüllten Tüte hinuntergerutscht. Und damals ist mir unser Labrador Uruk nachgerannt. Fast 30 Jahre später: Der gleiche Berg, ein anderer Hund und eine Tüte, die ich mit einem dicken Handtuch ausgepolstert habe (man legt im Alter mehr Wert auf Bequemlichkeit)! Eine Zeitreise in die Kindheit … damals habe ich die Erwachsenen so sehr bemitleidet, die dort oben stehen mussten und nicht auch hinunter runterrutschen durften, aus Gründen, die mir als Kind unverständlich waren. Dass sie gar nicht gewollt haben, darauf wäre ich nie gekommen und hätte man es mir gesagt, ich hätte es nicht geglaubt. Ich für meinen Teil hatte auch heute noch mit Tiffi eine Riesengaudi!
Is und die Frausen sind siebzehn dreißig Mal auf die Berg hoch und wieder runter. Die Herrsen is auch bissi rauf und runter gelauft, aber nis ristis, weil, die Herrsen hat ein Film über mis und die Frausen und die Spiel gemacht. Hat die Herrsen nis Zeit zum mitspielen gehabt. Die Spiel haben is und die Frausen „Schlittenfahren“ geheißt – ok, hat die Frausen so nennen getut. Aber is ok für mis, weil, darf die Frausen ruhig die Name von unser Spiel bestimmen ohne mis zu fragen, da bin is nis so. Is nur wistis, dass wir die Spiel noch gans oft spielen tun, is nis wistis, wie die Spiel mit Namen heißen tut! Obwohl is ja nis verstehen tu, wieso die Spiel „Schlittenfahren“ heißt. Frausen is auf ein Tüte gefahrt, muss es doch „Tütenfahren“ heißen! Aber wahrscheinlis is es ein spezielle Tüte, die wo „Schlitten“ genennt wird. Kenn is jetzt Papiertüte und Plastistüte und Schlittentüte – man tut nie auslernen! Das is, was heute gewest is, liebes Tagebuch. Bussi, Tiffi