Liebes Tagebuch – wie is in ein Vergnügtseinpark gewest bin

Heute bin is wo gewest, liebes Tagebuch, tust du nie nist erraten wo: Bin is in ein Vergnügtseinpark gewest.

Wir sind heute zur Osteria ai Pioppi gefahren, die inmitten der Wälder von Treviso liegt und haben uns den dort angrenzenden Vergnügungspark angeschaut.

In ein Vergnügtseinpark tun gans viel Bäume sein, das is die Park. Und da dazwischen tun so Blechteile rumstehen, aber in gans gans groß, das is für Vergnügtsein. Und da sind viele Menschen, Kindmenschen und Erwachsenmenschen und auch Hunde. Die Menschen tun in die Blechteile so reingehen oder sis draufsetzen und dann tun sis die Blechteile so bewegen. Die Hunde tun das nis, die dürfen gar nis in die Blechteile reingehen, is verbietet. Macht aber nists, weil, kein Hund, die wo ein bissi Verstand in sein Kopf haben tut, täte mit sein freie Wille da rein gehen. Manche Blechteile tun sis langsam bewegen und manche schnell, so schnell, dass die an dis so vorbeizischen und dein Augen nis so schnell sind, als wie die. Die Blechsachen tun so bissi wie Käfis von Tier ausschauen, nur nis mit Tier sondern mit Mensch drin, und die tun sis auch so drehen, bis die Menschen, die wo drin sind, mit Kopf unten drin sind und dann tun die laut schreien, also die Menschen natürlis, nis die Blechteile. Die Blechteile tun nis schreien, die tun nur quietschen.

Der selbstgebaute Freizeitpark gehört zur Osteria ai Pioppi, die der Besitzer Bruno Ferrin 1969 eröffnete. Damals entwarf er ein paar Spielgeräte für Kinder, die er selbst zusammenschweißte, um sein Lokal in der Abgeschiedenheit der Wälder von Treviso für Familien attraktiver zu machen. Diese ersten Rutschen, Schaukeln und Karussels waren der Beginn des Parkes, den der Tüftler auch mit über 80 Jahren noch heute beständig erweitert. Die Sicherheit des Betriebes wird einmal im Jahr von einem unabhängigen Sachverständigen geprüft, und auch wenn die Konstruktionen Marke Eigenbau aufgrund ihres höchst eigenwilligen Upcyclings (Autonackenstützen), dem Rost sowie wilder Verschweißung und Drahtbespannung eher wie Kunstwerke wirken, ist es in all den Jahren anscheinend zu keinem ernsten Unfall gekommen.

Menschen tun schon ein bissi arg seltsame Vorstellung haben, wie das mit die vergnügt sein funzinieren tut: Tut man in ein Vergnügtseinpark gehen und in ein Blechkäfis steigen, die wo sis bewegen und quietschen tut und tut laut schreien, wenn man mit die Kopf unten da drin is. Klingts komisch, is aber so. Muss man nis verstehen tun als ein Hund – und is glaub ja, dass andre Tiere das auch nis verstehen tun, keines! Is also für mis und die andren Hunde, die da gewest sind, kein Vergnügtseinpark gewest. Was jetzt aber nist heißen tut, dass is das da nis gut gefindet haben tu. Is hab das da sogar gans prima gefindet, weil, hat überall intrissant geriecht, sind von überall Geräusche in mein Ohren gekommt, die wo spannend gewest sind zum Rausfinden, was das is und wo die herkommen tun, und dann sind da ja noch die andre Hunde gewest, und is immer prima, andre Hunde zum kennenlernen. Als ein Hund kann man ja überall und immer vergnügt sein, weil, kann man immer was zum Riechen, Sehen, Hören oder Graben finden. Is also doch irgendwie ein Vergnügtseinpark auch für Hunde als wie mis gewest, nis, weil die Menschen die Vergnügtheit für die Hunde gemacht haben tun, sondern weil man das als ein Hund sis selber machen tut. Aber is ja gans egal, wer was für wen gemacht haben tut oder nis, wistis is doch, dass alle, die wo da sind, irgendwie vergnügt sind. Jeder auf sein Weise. Da drauf kommt es an, auf die Vergnügtsein und nis da drauf, mit was und wie und warum.

Is hab fei auch zwei von die Blechteile ausprobieren getut, die wo da rumstehen. Hab is gemacht, weil, is tu finden, dass is wistis, dass man als ein Hund versuchen tut, die Menschen zum Verstehen. Hab is mis gedenkt, wenn is das genauso mache wie die, tu is vielleicht rausfinden, was die da die Vergnügen machen tut. Und wenn du dis jetzt fragen tust, liebes Tagebuch, was is davon bittesön haben tu, wenn is weiß, wie so ein Blechteil die Menschen vergnügt machen tut und was mis denn das bringt, dann sag is dis: Erkennung! Das tut mis Erkennung über Menschen bringen! Is nur ein gans kleine Erkennung bei die vielen Menschenräzel, geb is zu, aber auch ein gans kleine Erkennung is wistis, weil viele kleine Erkennungen tun eine große geben. Das is Matetik! Hat aber in die Fall nis funzinieren getut mit die Erkennung, nis klein und nis groß. Is bin da gesitzt und die Frausen hat die Blechteile angeschubst und dann bin is in ein Kreis rumgedreht. Die Frausen hat gelacht und hat Foto gemacht und die Menschen, die wo da rumgesteht sind, die haben auch gelacht und Foto von mis gemacht und sogar die Mann, die wo alles bewachen tut (is schon ein verdrehte Welt da, da is echt ein Mann, die wo die Wachhund is!) is hergekommt, aber nis zum Verbieten, sondern zum Kucksen und Lachen. Sind alle Menschen vergnügt gewest und sind nur vor die Blechteil gesteht und is, die wo drauf gesitzt is, is hab gefindet, is spannend und intrissant, aber Vergnügtsein is nis in mis drin gewest. Vergnügt täte is gewest sein, wenn is die Drehblechteil auf mein Pfoten täte jagen können, das täte echte Hundevergnügtheit sein! Na ja, is ein Versuch wert gewesen und is ja auch nis so schlecht gewest, in die Kreis zum Drehen.

Die Herrsen hat so ein Käfisding ausprobieren getut. Hat so lustis ausgeschaut, wie die Herrsen da in die Käfis gesitzt is und mit die Füße gestrampelt haben tut. Is gans aus die Puste gewest, die Herrsen, wie die wiedergekommt is, so wie mis, wenn is mit mein Jolie gans lang rumrennen tu.

Die über 40 Fahrgeschäfte des Parkes funktionieren alle ohne Motor und nur mit Muskelkraft. Man sieht die gewaltigen Stahlgeräte und ihre Schienen wie bizarre Wesen zwischen den Bäumen, die angenehmen Schatten spenden. Die Mischung aus Stahlgerüst und Grün, von Menschenhand Erschaffenes und Natur wirkt surreal und die sich vergnügenden Menschen verstärken diesen Eindruck noch. Auch vom pädagogischen Standpunkt aus ist dieser Vergnügungspark einzigartig in einer Welt, in der wir gewohnt sind, uns hinzusetzen und uns vergnügen zu lassen. Hier muss man aktiv werden, Wagen die Schienen bergauf schieben oder in Pedale treten. Es ist wie früher als Kind am Schlittenberg (ich spreche von meiner Kindheit, als wir noch ohne Eltern Schlitten fuhren und die Schlitten selbst den Hang hinaufzogen!): Erst die Mühe, dann das Vergnügen – und mit diesem selbst geschaffenen Vergnügen war nichts vergleichbar. Den Abhang hinunterzurutschen nach mühsamem Aufstieg war Freude pur.

Die Frausen is nis so mutis gewest als wie is oder die Herrsen, die hat kein von die Blechteile ausprobieren getut, nis eines! Is klar, weil, is die Frausen ja auch ein Medsen und hat sie Kleidsen anhaben getut. Kleidsen is nis praktisch bei die Blechteile. Aber vergnügt is die Frausen trotzdem gewest, hat sie Kucksen reichen getut zum Vergnügtsein. Und wie is dann wieder zurückgekommt bin in mein Uhrlaubzuhause, da bin is dann noch mit die Frausen, die Herrsen, die Jolie, die wo mein allerbeste Hundefreundin is und die Theresa, die wo die Frausen von die Jolie is, bei ein gans große Sandkiste gewest, heißt „Strant“. Strant is bestimmts die allergrößte Sandkiste auf die ganse Welt, weil, da sind gans viel andre Menschen mit uns zusammen drin gewest und is immer noch Platz gewest! Strant is schon schön wegen die Sand da, aber is auch nis schön, weil, stell dis vor, liebes Tagebuch: Überall bei die Strand sind Hunde verbietet. Sand, auf den is bis drauf darf und wo is nis mit die Jolie rennen tun darf und wo is nis Loch graben darf, kann is nis brauchen, weil, nur hinkucksen is doof. Aber die Frausen und die Theresa haben sagen getut, dass wir wieder hingehen, wenn es dunkel is und dann tun is und die Jolie spielen dürfen. Bei hell sind Hunde verbietet, in die Dunkel nis? Klingts komisch, is aber wohl so!

Na ja, Hunde sind natürlich nur in ganz abgegrenzten Bereichen fern vom Wasser und gegen Geld am Strand geduldet – aber abends ist der Strand leer und keiner fragt!

Das is, was heute gewest is, liebes Tagebuch. Bussi, Tiffi