Is tu nachdenken über die Teufel, Teufels und Teufelsen

Mit die Teufel is das so ein Sache, liebes Tagebuch. Was die liebe Gott oben in die Himmel mit die Engelsen is, das is die Teufel mit sein andre Teufels unten in die Hölle, musst du wissen tun. Die Teufel is die Gegenteil von die liebe Gott in Allem: Die liebe Gott is lieb – die Teufel is böse. Die liebe Gott tut Menschen und Tiere und Blumen erschöpfen – die Teufel tut alle kaputt machen. Die liebe Gott tut alle helfen – die Teufel tut überhaupts niemand nie nis helfen. Bei die liebe Gott oben in die Himmel is alles schön und hell und alle tun da glücklis sein – bei die Teufel in die Hölle is alles dreckis und dunkel und tut stinken und da tun alle voll unglücklis sein. Zu die liebe Gott kommen alle nach die Totsterbung, die wo brav und lieb gewest sind – die Teufel tut nur die kriegen, die wo auf die Erde gans bös gewest sind. Gibt aber noch ein andre Unterscheidung von die liebe Gott und die Teufel: Die liebe Gott tut in die Himmel oben bleiben, die tut nis runter auf die Erde kommen. Aber die Teufel tut, wenn die will, auf die Erde kommen, und da tut die dann alle mit sein Bösikeit schaden, die wo die Teufel begegnen tun. Manchmal tut die Teufel auch sein andre Teufels auf die Erde schicken, die wo auch alle gans böse sein tun, aber klein bissi wenig als wie die Teufel selber. Die liebe Gott tut auch manchmal wen auf die Erde schicken, weil, sonst täte sis die Teufel mit sein Teufels zu arg breit machen. Da drum tut die liebe Gott manchmal ein von sein Engelsen runterfliegen lassen, damit die bissi helfen tut bei die Liebsein und so. Engelsen kann man nis sehen tun, eigentlis, also nur gans wenis oft, weil, Engelsen tun sis in Normal nis so gern zeigen. Die Teufels, die tun sis gerne zeigen, aber nis in ihr sein ristise Gestaltung. Täte auch blöd von die Teufels sein, wenn die als wie Teufels auf die Erde rumlaufen täten, weil, die Teufels tun ja nis bloß böse sein, sondern die sind auch total hässlis zum Anschauen. Da täte ja jeder wegrennen und dann täten die Teufels allein rumstehen und täten keinem was Böses tun können. Da drum tun sis die Teufels total gerne vakleiden und wenn du die dann wo treffen tust, dann tust du meinen, dass da ein nette alte Frau stehen tut, oder sonst wer, die wo lieb und freundlis is. Und wenn du dann drauf reingefallt bist, auf die Vakleidung, dann tut die Teufel in die Vakleidung drin gans langsam immer teufliser werden, aber so heimlis, dass du das erst merken tust, wenn is schon total zu spät. Aber, stell dis vor, liebes Tagebuch, tut auch Teufels geben, die wo so bissi nett und lieb sein tun! Klingts komisch, is aber so! Die bissi nette und liebe Teufels tust du von die böse Teufels auseinanderhalten können, weil, die bissi netten und lieben Teufels tun „Teufelsen“ heißen. Verstehst du, liebes Tagebuch, is gans einfach, weil, Teufelsen tut bissi viel mehr nett und lieb klingen als wie Teufel. Is tu seit Neuem so ein nettte und liebe Teufelsen fei kennen und das is so gekommt: Mein Niste, die wo Leni heißen tut und ein Kindmensch is, die tut jetzt dann in die Schule gehen, damit sie was lernen tut in ihr sein Leben. Und an die Tag, wo Kindmenschen zu die allererste Mal in ein Schule gehen, da tun die Geschenke kriegen. Is da drum, weil, Schule und Lernen is bissi ein Anstrengung und Mühsamkeit, aber wenn man Geschenke kriegen tut, tut man Spaß haben, und die Anstrengung und Mühsamkeit is dann nis mehr so arg schlimm. Die Geschenke, die tut man aber nis in Papier reinwickeln, sondern in ein Tüte reinmachen. Klingts komisch, is aber so. Die Tüte is auch total spezial, nis ein Tüte, die wo normal is. Is ein Art von gans spitze lange Hut, aber in umgedreht und heißt „Schultüte“. Umgedreht muss sein, weil, wenn nis, täten alle Geschenke ja auf die Boden fallen. Weil die Leni nis bloß mein Niste is, sondern auch die von die Frausen und die Herrsen, tut die Frausen die Leni auch ein Geschenk in ein Schultüte geben und zwar die Uli. Und die Uli, die is ein Teufelsen, ein Fehlerteufelsen.

Tiffi erzählt gerade von „Uli, dem Fehlerteufel“, mit vollem Namen „Ulimantulus Irrichmich“, einer Figur von Ilse Herrdobler, die bis 1980 ihr Unwesen in Schulfibeln trieb.

Die Uli is gar nis böse, also nis wirklis. Die tut nur so Fehler machen, so Bchstben wegnehmen und bissi vastecken. Hast du gemerkt, liebes Tagebuch, die Wort „Buchstaben“, die wo in die Satz vor die Satz hier stehen tut? Das is die Uli gewest, die hat mis die u und die a gestiehlt. Is aber nis so schlimm, weil, hab is die Fehler ja gleich merken getut und ristis gemacht. Musst du verstehen, liebes Tagebuch, die Uli, die tut nis mit Absicht stehlen und vastecken, das is, weil das die Uli sein Natur is. Is halt ein Fehlerteufelsen, da kann die Uli nix dafür. Die Uli MUSS sogar Buchstabens und Wörters stehlen, weil, dann tun die Kindmenschen lernen, wie das ristis sein soll. Is also die Uli sein Beruf, Fehler zum Machen, damit die Kindmenschen aus die Fehler lernen tun. Die Frausen hat die Uli selber machen getut, ehrlis, zu die Anfang is da nirgendswo ein Uli gewest, nur ein Wollehaufen. Klingts komisch, is aber so gewest!

Und jetzt, wo die Uli fertis is und da, muss der weggehen, weil, wenn die Uli bei mis bleiben tut, dann tut die Leni nists lernen können.

Is schon trauris, dass die Uli weggeht, aber is nis gans so schlimm, weil, gibt bei mis noch zwei Ulis mehr!

Is glaub, da darf die Leni die eine Uli ruhig kriegen.