Liebes Tagebuch – wie es heute schön und nis so schön und wieder gans schön gewesen sein tut

Heute is es erst schön gewest, dann nis schön, und dann is es gans gans schön gewest! Schön is es gewest, weil is und die Frausen und die Herrsen sind in die Zauberdings gegangt.

Klaus, Tiffi und ich sind mit dem Auto zur Moosschwaige gefahren.

Is tu die Zauberdings gut leiden mögen. Zwar tut mis die Frausen da immer gans eng festbinden und das is doof, aber wenn is mis auf die hintere Pfoten stell, kann is durch son Fenster rauskucksen. Und da draußen tut alles gans schnell vorbeirennen!

Tiffi hat einen eigenen Sicherheitsgurt und wird angeschnallt. Er stellt sich gerne auf, stützt seine Vorderpfoten auf der Armstütze der Türe ab und schaut aus dem Fenster. Da unser Auto ein SUV ist, kann er alles da draußen von oben betrachten, eine Perspektive, die der kleine Kerl aus dem Leben sonst nicht kennt.

Und wenn wir rausgehn, aus die Zauberdings, dann sind wir gans oft da, wo man gans viel laufen kann und wos gans toll riechen tut und wo so Bäume sind und Wasser. Das is auch heut so gewest. Is, die Frausen und die Herrsen sind gelaufen und da sind so gans gans große Teile gewest. Is kenn die schon, die tun da schon bissi länger rumliegen.

Am Waldrand liegen in Plastik verpackte Heurollen aufgestapelt.

Heute bin is zwischen die Dinger reingekriecht, weil, da sind so Löcher. Und in die Löcher tu is reinpassen. Und dann hab is gekuckst, was da is. Is aber nists. Die Frausen hat gelacht und sis gefreut. Und weil is die Frausen so gern ein Freude machen tu, bin is in gans viele Löcher rein und raus – obwohl is ja schon gewusst haben tu, dass da drin nists is.

Tiffi hat entdeckt, dass er in die Zwischenräume der gestapelten Heuballen kriechen kann und hat uns sein Können wieder und wieder vorgeführt! 

Als wir wieder zu Hause gewest sind, da is es nist schön gewest. Die Frausen und die Herrsen sind plötzlis weggewest und is bin gans allein gewest.

Klaus und ich haben Tiffi natürlich nicht alleine gelassen – meine Mutter hat auf ihn aufgepasst, während wir Outdoorkleidung und Schuhe für anstehende Spaziergänge im Winter gekauft haben. 

Das is gans gans trauris gewest. Da is die Frau gewest, zu der die Herrsen „Angelika“ sagen tut und die Frausen tut die Frau Mama nennen. Klingts komisch, is aber so.

Meine Mutter heißt Angelika.

Is hab ja die Frau Angelika Mama total lieb, aber wenn is gans alleine bin, weil die Frausen nis da is, dann mag is auch nis mit die Frau Angelika Mama spielen. Die Frausen is gans gans lang weggewest und is bin so schrecklis alleine gewest. Die Herrsen is auch weggewest, is auch trauris, aber nis so trauris, wie wenn die Frausen weg sein tut. Is hab mis hingelegt und gewartet und is bin immer mal wieder zu die Tür gelauft, wo die Frausen rausgegangt is. Weil, wenn die Frausen da rausgehen tut, muss sie ja auch da wieder reinkommen, irgendwann. Und weil is schon so groß bin, hab is gar nis geweint.

Also laut meiner Mama hat Tiffi immer wieder kleine, leise Heultöne von sich gegeben. Armer Schatz!

Und dann is die Tür aufgegangt, is schon gans dunkel draußen gewest, und die Frausen is gekommt und die Herrsen auch. Das is gans gans schön gewest, und is hab die Frausen gezeigt, dass is gans gans froh sein tu und die Frausen gans gans lieb hab und die Herrsen auch: Is hab gebellt und is hab mit mein Schwanz gewackelt und is bin gespringt und is hab die Frausenhände abgeleckt und die von die Herrsen auch.

Nichts ist in der bedingungslosen Ehrlichkeit rührender als die Freude eines Hundes, wenn er Frauchen und Herrchen wiedersieht! Tiffi wusste vor Hüpfen, Schwanzwedeln und Ablecken gar nicht mehr, was er noch tun sollte, um uns seine Liebe zu zeigen. 

Das is, was heute gewest is, liebes Tagebuch. Bussi, Tiffi